Wesel. Unter dem LVR-Niederrheinmuseum wurde die Kasematte aufwendig saniert. Ein prächtiger Gewölbekeller bietet eine glanzvolle Kulisse für Trauungen.

Für Philip Damhus und Laura Damhus, geborene Rogowski, war es ein großer Tag, sie haben sich als eines der ersten Paare in diesem historischen Gemäuer das Ja-Wort gegeben. Und das an einem Freitag, dem 13.

Die Stadt Wesel bietet nämlich ab sofort einen einzigartigen Veranstaltungsort an, um die festliche Zeremonie in einem ganz besonderen Rahmen feiern zu können, Hochzeitspaare können sich in dem glanzvollen Gewölbe der Brisürenkasematte trauen lassen. Hier hat Ehepaar Damhus geheiratet und damit das neue Ambiente-Trauzimmer der Stadt Wesel eingeweiht.

Standesbeamtin Kerstin Gürtzgen (links) traute Laura und Philip Damhus in der Brisürenkasematte.
Standesbeamtin Kerstin Gürtzgen (links) traute Laura und Philip Damhus in der Brisürenkasematte. © FUNKE Foto Services | Markus Joosten

Die Brisürenkasematte schützte einst die Preußen vor Artilleriebeschuss. Gebaut wurde sie als Teil der Festungsanlage Wesel im 17. Jahrhundert. Heute gehört das imposante Backsteingewölbe zum Städtischen Museum Wesel.

Die Kasematte wurde aufwendig saniert

Aufwendig hat die Stadt Wesel im vergangenen Jahr das alte Gemäuer saniert. Wie berichtet wurden unter anderem eine moderne Wärmepumpe sowie eine Lüftungsanlage installiert. Zuvor wurde die Kasematte mit frischer Luft über das LVR-Museum versorgt, was Brandschutz technisch nicht mehr zulässig war. Der Technikraum wurde unterirdisch in die Wallanlage eingebaut, so dass er von außen nun nicht mehr sichtbar ist. Auch eine neue, programmierbare Beleuchtung wurde installiert, die je nach Bedarf die Atmosphäre des Raumes unterstreicht. In der Brisürenkasematte sind künftig neben Hochzeiten auch Ausstellungen, Empfänge, klassische Konzerte oder Vorträge geplant.

Die Kosten der Baumaßnahmen beliefen sich auf rund 600.000 Euro. In die Brisürenkasematte gelangt man durch das LVR- Niederrheinmuseum, An der Zitadelle 14, im Untergeschoss.

Im Trauzimmer der Zitadelle finden weiterhin Trauungen statt. Eheschließungen im Rathaus der Stadt Wesel entfallen allerdings. Die Ambiente-Trauungen finden in der Regel außerhalb der regulären Arbeitszeiten des Standesamtes an Freitagnachmittagen und samstags statt.

200 Eheschließungen im Jahr

Schnitt werden in Wesel 200 Ehe im Jahr geschlossen. Daran hat sich auch in Corona-Zeiten nichts geändert, versicherte Standesbeamtin Michaela Neumeier.

Mit Beginn der Corona-Pandemie wurde die Termine ein- manchmal auch zweimal verschoben, aber irgendwann haben die Paare gesagt: „Dann heiraten wir eben alleine, ohne wie geplant mit der Familie.“

In Wesel wird zu bestimmten Terminen auch samstags getraut. Von Februar bis Dezember finden Freitagvormittags sowie von Januar bis Dezember einmal im Monat Freitagnachmittags und einmal im Monat Samstagmittags die Trauungen statt. Die genauen Termine können beim Standesamt erfragt werden.

Sonderschichten am 2.2.22

Sonderschichten wird das Standesamt am 22.2.22 wohl einlegen müssen, da es für diesen Tag bereits eine große Nachfrage gibt. Für das Jahr 2022 sind tatsächlich die meisten Termine schon reserviert. Da in manchen Gaststätten die Hochzeitsfeier ein Jahr im voraus reserviert werden muss, müssen die Paare sich, bevor sie das Restaurant buchen, erst einmal einen Standesamttermin sichern.

Die Anmeldung einer Eheschließung hat eine Gültigkeitsdauer von sechs Monaten. Die Eheschließung muss innerhalb dieses Zeitraums erfolgen. Die Reservierung eines Eheschließungstermins ist jedoch schon vorher möglich.

Weitere Informationen im Internet

Wer ebenfalls dort heiraten möchte, findet weitere Informationen unter www.wesel.de/heiraten. Für Fragen (auch zu Eheschließungen in der Corona-Pandemie) ist das Team des Standesamtes telefonisch unter 0281/203-2330 oder per Mail an standesamt@wesel.de erreichbar.