Wesel/Rees. In den Sommerferien startet das Lern-, Spiel- und Sportcamp an der Konrad-Duden-Realschule mit kostenlosen Förderkursen in den Hauptfächern.
Immer wieder erlebt Elke Koschinski in ihrer Nachhilfeschule Skill 42 wie traurig, manchmal auch verzweifelt Schüler sind, die seit März 2020 durch fehlenden Präsenzunterricht und anstrengenden Distanzunterricht auf der Strecke geblieben sind. Es fehlt ihnen nicht nur Lernstoff, sondern auch das tägliche Miteinander und ganz besonders Bewegung.
Als die Schulleiterin der Konrad-Duden-Realschule, Heike Böken-Heinemann, vom Bildungsangebot der Landesregierung „Extra-Zeit zum Lernen NRW“ erfuhr, entwickelte sie mit ihre Kollegin Elke Koschinski, die an der Realschule die DaZ-Klasse unterrichtet, ein Konzept für ihre Schule und stellte es dem Schulträger vor. „Es war ein riesiger Kraftakt und mit viel Arbeit verbunden“, so die Schulleiterin. Um so erfreuter und dankbarer war sie, dass Alexander Jordans, Leiter des Teams „Schule und Sport“ der Stadt Wesel, von Anfang an das Vorhaben unterstützte und frühzeitig grünes Licht gab. Damit ist Heike Böken-Heinemann die erste Schulleiterin einer weiterführenden Schule in Wesel, der es gelungen ist, die „Extra-Zeit zum Lernen“ mit Partnern umzusetzen. Nun startet in den Sommerferien das Lern-, Spiel- und Sportcamp für Schülerinnen/Schülern der Konrad-Duden-Realschule.
Schüler befinden sich im Ausnahmezustand
„Die Schüler befinden sich seit über einem Jahr im Ausnahmezustand“, weiß Elke Koschinski, die ihr Lerninstitut, mit Hauptsitz in Rees und Filiale in Wesel, seit 22 Jahren betreibt. „Dadurch sind Lernrückstände entstanden, die in den Sommerferien durch individuelle fachliche Förderung beseitigt werden sollen. Als Stützunterricht in Deutsch, Mathematik und Englisch.“
In den vergangenen Monaten hat sich auch die körperliche Aktivität bei Kindern und Jugendlichen reduziert. „Das kann zu einer Verringerung des Selbstwertgefühls führen. Gerade die sozialen Aspekte, die mit Sport und Spiel verbunden sind, wirken sich auf die psychische Gesundheit der Schüler aus“, weiß Elke Koschinski auch aus Gesprächen mit der Sozialarbeiterin der Schule, Sonja Bardenheuer.
Da Elke Koschinski aktive Tennisspielerin ist und die Tennisschule Berndsen gut kennt, hat sie diese als Kooperationspartner in Sachen Sport mit ins Boot geholt.
In den Sommerferien werden an der Konrad-Duden-Realschule viertägige Kurse (montags bis donnerstags) mit jeweils sechs Stunden angeboten. In vier Stunden wird verpasster Schulstoff nachgeholt und zwei Stunden geht es mit Sport- und Spielaktivitäten an die frische Luft. Als Beispiele nennt Elke Koschinski Brennball-, Krocket-, Fußball- oder Tischtennisspiele. Lehr- und Honorarkräfte ihrer Nachhilfeschule und natürlich sie selbst übernehmen den Unterricht.
Heike Böken-Heinemann freut sich über die große Resonanz: Es haben sich knapp über 100 Schüler zu den Kursen angemeldet: „Mit so einem großen Zuspruch haben wir nicht gerechnet.
Sechs Stunden Sport und Spiel am Freitag
Freitags finden sechs Stunden besondere Sport- und Spielkurse statt. Exkursionen, Schnitzeljagd oder kleine Sportturniere stehen auf dem Programm und Stadtrallyes, die Elke Koschinski mit ihre Tochter Penelope ausgearbeitet hat. Durchgeführt werden zwei bis vier Kurse mit acht bis 15 Schülerinnen/Schüler pro Woche. Die Kurse richten sich an Schüler der Konrad-Duden-Realschule, die nach den Sommerferien die Klassen 5 bis 10 besuchen und ausgewählte Themen im Fach Mathematik oder Englisch wiederholen möchten. Zudem gibt es Grammatik- und Rechtschreibeübungen im Fach Deutsch für die Klassen 6, 7 und 8.
Fit machen für die neue Schule
Ein sehr interessantes Angebot sind die Kurse „Fit für die Klasse 5“. Von den 81 Schülern, die nach den Ferien die Realschule besuchen, haben sich 33 für diese Kurse angemeldet. Die neuen Schüler werden in den drei Hauptfächern auf den aktuellen Stand gebracht werden. Gleichzeitig lernen sie ihre neue Schule und auch Mitschüler kennen. Vom 5. Juli bis zum 7. August werden die Kurse, jeweils von 8 bis 14 Uhr oder 10 bis 16 Uhr angeboten. Heike Böken-Heinemann und Elke Koschinski sind optimistisch, dass die Kurse den Schülern den Weg in das nächste Schuljahr ebnen und erleichtern.
>>> Die Kurse sind für die Schüler kostenlos
Die Kurse werden finanziert vom Ministerium für Schule und Bildung des Landes NRW in Kooperation mit dem Schulträger und sind für Schüler kostenlos. 20 Prozent der Kosten, die sich nach Anzahl der Schüler und der gebuchten Kurse richten, muss der Schulträger übernehmen. Alexander Jordans von der Stadt Wesel hat der Schule die Zusage erteilt und bereits den Bewilligungsbescheid der Bezirksregierung Düsseldorf erhalten.