Hamminkeln. Im Ausschuss für Soziales, Generationen, Bildung und Sport stellte Planerin Ulrike Lexis ihre Auswertung zur Schulentwicklung in Hamminkeln vor.

Am so genannten Lernhaus der Gesamtschule Hamminkeln sieht man in diesen Tagen schon deutlich, wie moderne Schul-Standorte nach einer baulichen Veränderung aussehen können. In der ersten Ferienwoche wird das Mobiliar geliefert, die Eröffnungsfeier ist für den 16. August geplant. Und die Modernisierung steht auch einigen anderen Schulen in Hamminkeln ins Haus, wie Ulrike Lexis vom Planungsbüro Dr. Garbe, Lexis & von Berlepsch jetzt im Ausschuss für Soziales, Generationen, Bildung und Sport erläuterte. Denn die Kinderzahl steigt in Hamminkeln kontinuierlich und macht ein Überdenken der derzeitigen Raumsituation notwendig. So wird 2025 mit 257 Schülern das stärkste Einschulungsjahr sein (2021: 236 Einschulungen).

Rundreise und Sondersitzung

In Mehrhoog ist wie berichtet im März der Neubau der Grundschule gestartet, doch für die Grundschulen in Dingden, Brünen und Hamminkeln werden die Räumlichkeiten aufgrund steigender Schülerzahlen nicht mehr ausreichen. Nach der Sommerpause wird sich die Verwaltung im Rahmen einer Rundreise zu den Schulen vor Ort und einer anschließenden Sondersitzung mit dem dringlichen Thema befassen - dafür votierten die Ausschussmitglieder einstimmig.

„Alle Demografen und Stadtplaner haben sich vertan“, resümierte Lexis über frühere Planungen zur demografischen Entwicklung. Denn es werden im Schnitt wieder mehr Kinder geboren, auch in Hamminkeln. Bis ins Jahr 2026 dürfte diese Entwicklung anhalten, erst danach gehen die Prognosen wieder von einem Absinken der Schülerzahlen aus.

In der Ludgeri-Grundschule fehlen 270 Quadratmeter

Die Dingdener Ludgeri-Grundschule wird in den Jahren 2027 und 2028 auf insgesamt 14 Klassen anwachsen. Hier fehlen über 270 Quadratmeter an Fläche. Der Ganztag sei laut Ulrike Lexis in Dingden zwar nicht so stark ausgeprägt, doch das könne sich noch ändern. Ein Anbau wäre hier denkbar, der aber zu Lasten des Schulhofes ginge. Die Planerin schlug deshalb auch vor, den Standort der Kreuzschule nicht aus den Augen zu verlieren.

Auch die Erweiterung der Hermann-Landwehr-Schule in Brünen bleibt ein Thema – und wird es auch im nächsten Bauausschuss am 23. Juni. In der Grundschule fehlen die Räumlichkeiten für die Ganztagsbetreuung, insgesamt 125 Quadratmeter an Fläche, wie die Planerin einräumte. Auch bei der Struktur der Räume und wegen der veralteten Gebäudetechnik bestehe Nachholbedarf. Die Verwaltung rechnet hier mit Kosten in Höhe von 3,35 Millionen Euro.

Gesamtschule ist bestens aufgestellt

Am meisten Arbeit wartet wohl in der Grundschule Hamminkeln, die laut der Prognose von Ulrike Lexis auf 16 Klassen anwachsen und damit vierzügig werden dürfte. In diesem Fall würde hier eine Fläche von 652 Quadratmetern fehlen. Auch hinsichtlicher der Mehrzweckräume müsste hier noch nachgebessert werden.

Positive Nachrichten gab es für die Städtische Gesamtschule, die von den wachsenden Schülerzahlen profitieren werde und ab 2026 sechszügig sei. Mit dem neuen Lernhaus sei die Gesamtschule bestens aufgestellt, so Lexis. Was das Raumangebot für den Sport betrifft, gibt es in der Gesamtschule möglicherweise aber noch Engpässe.

Insgesamt empfehlen die Planer eine Festlegung und Einhaltung von Zügigkeiten aufgrund der räumlich beengten Gegebenheiten. Eine Ausweitung bei steigenden Schülerzahlen könne nur mit baulichen Erweiterungen erfolgen. Jährlich müsste die Entwicklung der Schülerzahlen und der OGS-Anmeldezahlen geprüft werden, um organisatorisch und baulich reagieren zu können. Auch die Erstellung von Raumkonzepten sei wichtig.