Hünxe. Renovierungsabfall oder Gewerbemüll, einfach irgendwo abgeladen: Sparen auf Kosten der Allgemeinheit hat in Hünxe derzeit Saison.
Immer wieder landet Müll einfach in der freien Landschaft der Gemeinde Hünxe. Allein drei Fälle sind in den vergangenen Tagen als Ärgernis aufgefallen: Am 5. Juni findet sich im Wald am Esseltweg in Drevenack Elektroschrott – Passanten haben die Bescherung entdeckt und bei der Polizei angezeigt. „Es war schon das zweite Mal, dass jemand diese Stelle genutzt hat“, sagt Hauptamtsleiter Klaus Stratenwerth, „wir gehen von einem gewerblichen Verursacher aus, es handelte sich um Lampen.“
Es ist schwierig, die Verursacher dingfest zu machen
Gemeinsam mit dem Kreis Wesel versuche die Gemeinde, die Verursacher zu ermitteln. Einen Tag darauf rückt ein Streifenwagen zum Sternweg in Bruckhausen aus – hier hatte jemand Holz und Styropor abgeladen. „Es ist typischer Abfall nach einer Renovierung, die Leute fahren immer wieder bestimmte Stellen an, um den Müll los zu werden.“ Dazu gehören auch wiederholt die Wilhelmstraße und der Hünxer Wald.
Auch interessant
Schon am 7. Juni folgte das nächste Ärgernis, wieder in Drevenack, diesmal auf dem Parkplatz am Schwarzensteiner Weg. Holz und anderen Krempel haben Zeitgenossen dort abgeladen. Die Gruppe „Drevenack soll schöner werden“ hat die wilde Müllkippe entdeckt. Ingrid Meyer ist stinksauer. „Durch gezielte Maßnahmen bemühen sie sich mit zahlreichen Freiwilligen das Dorf zu verschönern, doch immer wieder entsorgen Leute illegal ihren Müll“, sagt sie.
Drevenacker räumten die Bescherung wieder weg
Auch interessant
Mitstreiter Timo Kempendorf rief via Facebook zur Aufräumaktion auf und fand schnell helfende Hände. Er fürchtet, dass Müll sonst weiteren Abfall anzieht. „Das Absurde dabei ist, dass die meisten dieser Abfälle gegen eine geringe Gebühr abgegeben werden können. Statt mit dem Müll in den Wald zu fahren, wäre es viel sinnvoller, den Weg zu einer richtigen Sammelstelle auf sich zunehmen“, sagt Meyer.
„Ich wünsche mir mehr Bewusstsein in der Bevölkerung und dass illegale Entsorgung auch zur Anzeige gebracht wird. Letztlich kommt die Allgemeinheit für den Müll auf, der illegal entsorgt wird, denn die Kosten für die Entsorgung bleiben am Besitzer des Grundstücks hängen, das ist meistens die Gemeinde“ unterstreicht Meyer.
Vorsätzlich auf Kosten der Allgemeinheit sparen
Mike Niesbach vermutet Bequemlichkeit und den Vorsatz, auf Kosten der Allgemeinheit zu sparen: „Hier soll unmissverständlich klargestellt werden, dass Müll in die Landschaft kippen, eine riesengroße Sauerei ist.“
Rund um Tenderingssee- „Offene Feuerstellen und Vermüllung“Ist es, aber es fällt schwer, Verursacher zu fassen. Teuer wird es, wenn es sich – wie vor einiger Zeit mal – um Reifen handelt oder um Asbestzementplatten, die laut Hauptamtsleiter Stratenwerth gern im Wald entsorgt werden. Jetzt beginne auch wieder die Saison für den Müll von Ausflüglern und Badegästen, vornehmlich am Tenderingssee. Viele lassen nach einem Tag am Wasser einfach alles dort zurück.