Schermbeck. Bürgermeister Mike Rexforth möchte seine Gemeinde mit diesem Gütesiegel zertifizieren lassen, um sie touristisch noch attraktiver zu machen.

Von der Mitgliedschaft im Naturpark Hohe Mark über regelmäßige Präsentationen auf der Grünen Woche in Berlin sowie auf verschiedenen Freizeit-Messen in Kombination mit den örtlichen Tourismus-Angeboten samt Übernachtungs- und Freizeitmöglichkeiten möchte die Gemeinde Schermbeck demnächst die touristische Werbetrommel noch kräftiger ertönen lassen.

„Wir glauben, dass wir viele Kriterien erfüllen, um auch touristische Zertifizierungen zu erhalten. Eine wäre die Qualifikation Schermbecks als Erholungsort“, sagt Bürgermeister Mike Rexforth. Er wolle mit diesem Gütesiegel „die Marke Schermbeck weiter vorantreiben“ und diesen Ansatz nun politisch auf den Weg bringen. Ziel sei erstmal, in der Ratssitzung am Mittwoch, 30. Juni, diese Diskussion zu starten, idealerweise aber auch schon einen konkreten politischen Auftrag dafür zu bekommen.

Die Bezirksregierung entscheidet

Rexforth bemerkt zu solch einer möglichen Zertifizierung als Erholungsort: „Davon gibt’s am Niederrhein noch nicht viele Kommunen, die sich auf diesen Weg gemacht haben. Das bringt uns in der touristischen Vermarktung auf eine ganz andere Ebene.“

Bürgermeister Mike Rexforth am Mühlenteich in Schermbeck
Bürgermeister Mike Rexforth am Mühlenteich in Schermbeck © FFS | Markus Weissenfels

Durch dieses Qualitätssiegel könne sich Schermbeck „ganz eindeutig von anderen abheben“, so der Bürgermeister weiter. „Den Tourismus weiter nach vorne zu treiben, sind wir unseren Dienstleistern in diesem Bereich schuldig. Viele hunderte von Arbeitsplätzen und Ausbildungsplätze hängen am Tourismus.“

Mehrere Kriterien sind nötig

Doch wie wird man Erholungsort?

Im Gegensatz zu Luftkurorten und anderen Kurorten müssen in Erholungsorten keine medizinischen Einrichtungen zur Durchführung von Kur- oder Rehamaßnahmen vorhanden sein. Voraussetzung ist jedoch eine auf Tourismus ausgelegte Infrastruktur.

Was heißt das konkret und wer entscheidet letztlich darüber, ob sich eine Gemeinde Erholungsort nennen darf? „Die Bezirksregierung Düsseldorf vergibt dieses Gütesiegel, das ist schon ein steiniger Weg bis dahin. Wir müssen eine gewisse Luftqualität vorweisen, es müssen Untersuchungen gemacht werden, es gibt klare Vorgaben zur Güte der Beherbergungs- und Gastronomiebetriebe, des Freizeit- und Erholungsangebotes sowie von Wander- und Radwegen und auch der Schwimmangebote. Ebenfalls muss ein Tourismuskonzept vorhanden sein“, erläutert Rexforth einige der Kriterien für einen Erholungsort.

„Die Zeichen stehen auf grün“

Der Bürgermeister gibt sich optimistisch: „Die Zeichen derjenigen, die daran mitwirken müssen dieses Gütesiegel zu bekommen, stehen alle auf grün. Wir kommen glaube ich zu dem Ziel!“

Wenige hundert Meter außerhalb der Gemeindegrenzen von Schermbeck wirbt der kleine Hamminkelner Ortsteil Marienthal damit: „Ob Frühling, Sommer, Herbst oder Winter: Zu jeder Jahreszeit bietet der anerkannte Ausflugs- und Erholungsort eine unverwechselbare Atmosphäre und lädt zum Verweilen, gutem Essen, Bummeln, Spazieren, Radfahren und vielen einzigartigen Veranstaltungen ein.“

Marienthal und Xanten werben damit

Außerdem heißt es zu der Stadtgeschichte der Römerstadt Xanten auf der anderen Rheinseite: „1988 wird Xanten staatlich anerkannter Erholungsort, ist außerdem seit 2014 erster Luftkurort im Regierungsbezirk Düsseldorf.“

>>> DIESE ERHOLUNGSORTE GIBT ES IN DER NACHBARSCHAFT VON SCHERMBECK:

Laut Gesundheitsagentur Nordrhein-Westfalen kann der Nachbarkreis Kleve mit gleich zwei zertifizierten Orten aufwarten: Die Marienstadt Kevelaer ist ebenso Erholungsort wie der (Unter-)Ortsteil Hochelten, der zu Elten und damit zur Stadt Emmerich am Rhein gehört.

Am Niederrhein
gibt es ansonsten noch die beiden Ortschaften Leuth und Hinsbeck, die zur Stadt Nettetal im Kreis Viersen zählen und offiziell Erholungsorte sind.

Im Münsterland verfügen die Orte Billerbeck, Mettingen, Steinfurt, Reken, Tecklenburg-Brochterbeck sowie Velen über diese touristische Zertifizierung.