Wesel. Führungen in die Geschichte Wesels, ganz auf Kinder zugeschnitten, bietet Ingeborg Deselaers-Pottgießer an. Sie hat einen Bollerwagen voll Ideen.
Ingeborg Deselaers-Pottgießer vom Fusternberg lädt Kinder im Kindergarten- bis Grundschulalter dazu ein, mit ihr die Stadt Wesel zu entdecken. Die Initialzündung bekam die 53-jährige Erzieherin bei einem Besuch im Juni letzten Jahres in der Stadtinformation an einem Punkt in ihrem Leben, an dem sie den Wunsch hatte, sich beruflich vielleicht doch noch mal neu zu orientieren.
„Hier merkte ich plötzlich die Begeisterung für meine Heimatstadt und dass ich gern Stadtführerin werden möchte“, erinnert sie sich. „Gute Idee“ befand die Stadt – sah aber keine Möglichkeit eine Stelle dafür zu schaffen und sie einzustellen, berichtet sie.
Ein lebendiges Konzept für die jungen Kunden
So blieb ihr nur die Möglichkeit, sich selbstständig zu machen. Und sie musste feststellen, dass das gar nicht so einfach ist. Die Mutter von zwei Kindern berichtet von vielen Hürden, die genommen werden wollten. Sie erzählt, dass die Ideen, die ihr oft auf dem Fahrrad kamen, nur so sprudelten. Stück für Stück feilte die Existenzgründerin an ihrem Konzept, bis es im Frühjahr losgehen konnte und sie die lebendigen Stadtführungen für Kinder erarbeitet hatte.
Wesel- Diese Freizeitaktivitäten hat die Stadt zu bietenImmer dabei hat Ingeborg Deselaers-Pottgießer ihre ansteckende Fröhlichkeit, den dunkelblauen Bollerwagen mit den großen Speichenrädern, sowie die zwei Stoffpuppen Fritz und Alma. Konzipiert ist die spannende Reise durch Wesel für Familien sowie für Kindergärten und Schulen. Die Stadtentdeckerin erzählt voller Enthusiasmus: „Meine Nachbarskinder waren die Versuchskaninchen und zeigten sich begeistert“.
Die Tour dauert, je nach Wissensdurst der Kinder, eineinhalb bis zwei Stunden. Der Treffpunkt ist meist das Berliner Tor – und los geht’s Richtung Dom. Auf der langen Strecke lernen die Kinder, dass Stadtentdecker in alle Richtungen schauen und sollen Tiere als Skulpturen oder auch aufgemalt finden. Oder sie erhalten die Aufgabe, den Esel mit den goldenen Ohren zu suchen.
Für Familienführungen gibt es eine eigene Stadtrally
Die erste Stadtentdeckerin im Land habe nicht den Anspruch, aus den Kindern kleine Historiker zu machen oder sie mit geschichtlichen Erzählungen zu langweilen, sondern: „Ich möchte, dass sie mit viel Spaß ein Heimatgefühl bekommen, ihre Stadt vielleicht ein wenig mit anderen Augen sehen und zuhause begeistert davon erzählen.“
Mit Familien läuft sie übrigens anders, hat dafür eine Stadtrally entwickelt. Für ihren eigenen Hintergrund hat sie die Geschichte Wesels akribisch studiert, sich viel Wissen angelesen und im Stadtarchiv gestöbert. Zugute kam ihr dabei, dass sie von Natur aus geschichtsinteressiert sei, erzählt sie. Dann habe sie aus diesem gewonnen Wissen die Essenz gezogen und Ereignisse der Historie kindgerecht verpackt.
Dazu gehörte unter anderem auch die Erstellung eines Puzzles aus allen Orts- und Stadtteilen, ein Wesel-Memory, das sie von Ravensburger drucken ließ, oder das Aufeinanderreihen von 800 Perlen, um das Alter der Stadt für die Kids greifbar zu machen. Wunderhübsch ist auch die Miniaturausgabe des Zitadellen-Haupttores, welches sie baute, durch dessen Öffnungen Murmeln gerollt werden.
Und die Erarbeitung von Spielen ist noch längst nicht zu Ende. „Mir fällt immer noch etwas ein“, berichtet Ingeborg Deselaers-Pottgießer und holt gleich eine weitere Schachtel aus ihrer Ideenwerkstatt.
Weitere Infos gibt’s unter 0151-24 01 70 07 oder per Mail unter kontakt@stadtentdecker-wesel.de.