Kreis Wesel. Hotels dürfen dank sinkender Inzidenz wieder Touristen beherbergen. Doch nicht jeder Betrieb kann sofort am Sonntag wieder loslegen.
Die Gastronomie darf angesichts sinkender Inzidenzen zumindest eingeschränkt wieder öffnen, das freut auch insbesondere die Hoteliers – auch wenn nicht alle sofort ab Sonntag loslegen können. „Wir fangen jetzt an, wieder hochzufahren“, sagt Daniel Brünenberg, Direktor im Waldhotel Tannenhäuschen. Das wird allerdings etwas dauern.
Sein Team hat sich das Ziel gesetzt, am 17. Juni die ersten Erholungssuchenden zu begrüßen. Vorher mache es auch kaum Sinn, erklärt der Hoteldirektor. Denn Sauna und Schwimmbad sind laut Vorgaben noch tabu. „Ohne Wellness kommen die Gäste nicht.“ Das erlebte das Haus schon im vergangenen Jahr: Obwohl zu Pfingsten geöffnet wurde, verzichteten viele Gäste spontan, weil der Wellness-Bereich nicht nutzbar war.
Viele Vorbereitungen im Tannenhäuschen für die Mitarbeiter
Abgesehen davon brauche es eine ganze Weile, den Betrieb mit 82 Zimmern vorzubereiten: Die Pools müssen gefüllt und der Saunabereich vorbereitet werden, die Küche war weitgehend außer Betrieb, im Garten gibt’s ebenfalls viel zu tun. In allen Bereichen wartet noch einige Arbeit auf die 120 Mitarbeiter, von denen 100 in Kurzarbeit waren.
Bis zum 17. Juni, hofft Brünenberg, ist dann auch Wellness wieder erlaubt. Das Hotel hat die mehr als sieben Monate Lockdown für Renovierungen genutzt: Der Wellnessbereich, das Bistro und das Restaurant sind modernisiert, neue Böden, Fototapeten mit Waldmotiven, viel Holzoptik, neue Farben und moderne Möbel geben dem Haus einen frischen Anstrich. Während dieser Zeit gab es nur einige berufliche Übernachtungen. Das Hygienekonzept steht ebenfalls, vor dem Start soll es für die Mitarbeiter mit Kundenkontakt noch eine Impfaktion geben.
Vorübergehend durften nur beruflich Reisende kommen
Corona in NRW: Hier gibt es weitere Informationen
- Corona: Drosten warnt vor Omikron - Das ist der beste Schutz vor Infektion
- Corona: Neue Variante entdeckt - Forscher mit klarer Ansage
- Corona-Drama um ungeimpfte Familie: Vater, Mutter und Sohn sterben
- Alle Hintergründe zur Corona-Lage in NRW gibt es auf unserer Corona-Themenseite.
Die Pension am Schloss in Ringenberg hatte während der Coronazeit ebenfalls nicht geschlossen. „Wir hatten hier immer wieder Monteure zu Gast“, erzählt Ellen Schneider. Aber natürlich sei die Auslastung geringer gewesen als in normalen Zeiten. „Wir sind froh, wenn es wieder losgeht“, sagt die Pensionsbesitzerin. Ihre Familie freut sich schon auf die Gäste: „Mal sehen, was sich ergibt.“ Die Zimmer seien auf jeden Fall bereit.
In diese Kerbe schlägt auch Brigitte Hoffmann von „Zuhause bei Hoffmann“ an der Weberstraße in Dingden. Auch sie hat ihre Gästezimmer während der Coronazeit an Menschen vermietet, die gewerblich unterwegs waren. Das sei ganz gut gelaufen. Von daher bereite es auch keine Probleme, das Haus für Urlaubsgäste vorzubereiten.
Eine Unsicherheit für die Betreiber bleibt
Kopfschmerzen bereiten ihr die erneuten Einschränkungen, wenn die Inzidenzwerte wieder hoch gehen und sie für Touristen wieder schließen muss: „Diese Unsicherheit.“ Ihre bisherigen Übernachtungsgäste und die Kunden, die reichlich Gebrauchvom To-Go-Angebot bei Hoffmann machten, „das waren unsere Retter.“ Nun überlegt sie, wie sie die Zimmer unter den Stammgästen verteilt, von denen die Dingdenerin viele hat. „Wir dürfen zur Zeit unsere Zimmer ja nur zu 60 Prozent belegen.“
Richtig Spaß hat sie aber daran, dass sie ab Sonntag die Außengastronomie wieder öffnen darf. „Wir sind froh um jedes Bier, das wir verkaufen.“ Bis Sonntag will sie nun 30 Tische aufstellen, hat bereits alles mit der Stadt abgeklärt. Die, erzählt Brigitte Hoffmann, habe ihr auch erlaubt, die Tischzahl in der Außengastronomie zu erhöhen. Deshalb plant sie jetzt schon für das nächste Wochenende: „Vielleicht mit Bierwagen und Livemusik.“
Die Außengastronomie öffnet am Wochenende
Von der Außengastronomie direkt am Wochenende sieht das Hotel Haus Duden erstmal noch ab – wegen der schlecht vorhergesagten Wetterlage. Somit würde sich der Betrieb nicht lohnen, das Restaurant wird noch nicht wieder geöffnet. Wie bisher bleibt es vorerst bei Übernachtung und Frühstück. In der Pandemiezeit waren im Geburtshaus von Konrad Duden aber stetig Gäste. Handwerker und dienstliche Besuche hielten das Haus durchgängig geöffnet, Tagungen konnten allerdings nicht stattfinden.