Wesel. Die SPD-Jugend appelliert an alle Parteien im Rat Hansestadt, die Errichtung einer Trendsportanlage nicht unnötig zu verzögern.

Seit Jahren setzen sich die Jusos Wesel für eine attraktive Trendportanlage oder einen Skatepark in Wesel ein. „Eine Stadt von Wesels Größe muss so eine Anlage im Angebot haben“, fordert der Juso-Vorsitzende Maksim Bondarenko.

Für das zukünftige Freizeitangebot sei ein Sportpark ein wichtiger Baustein. Zurzeit ist die Bereitstellung der Mittel für eine Trendsportanlage mit einem Jugendparlament gekoppelt, das noch gegründet werden muss. Diesen Sperrvermerk für den Skatepark kritisieren die Jusos. Sie hoffen, dass sich im Jugendhilfeausschuss am Donnerstag eine Mehrheit dafür ausspricht, den Sperrvermerk aufzuheben.

Attraktive Sportanlage

Bondarenko: „Das Jugendparlament hat mit der Errichtung einer attraktiven Sportanlage nichts zu tun. Es ist dafür da, Jugendliche an politische Entscheidungsprozesse heranzuführen und aktive Teilhabe zu ermöglichen.

Die Trendsportanlage soll generationenübergreifend eine Ausübung verschiedener Sportarten ermöglichen.“ Die Koppelung der beiden Projekte sei sachlich falsch und gefährde sogar den Erfolg des Jugendparlaments.

Oskar (6) , Lennox (9) und Emil (8) in einem Skaterpark.
Oskar (6) , Lennox (9) und Emil (8) in einem Skaterpark. © FFs | Svenja Hanusch

„Eine Koppelung eines solchen Projekts wie dem Skatepark mit dem Jugendparlament setzt die Akteure unnötig unter Druck“, erläutert der stellvertretende Juso-Vorsitzende Leon Koop. Das Jugendparlament könne nur funktionieren, wenn die inhaltliche Gestaltung den Jugendlichen und jungen Erwachsenen selbst überlassen wird.

Auch Bouldern und Klettern denkbar

Der Sperrvermerk zögere die Errichtung einer Trendsportanlage unnötig hinaus. Das sei laut den Jusos nicht im Interesse der jungen Menschen in Wesel. „Für uns steht fest: Der Trendsport am Auesee muss kommen“, bekräftigt die SPD-Jugend einhellig.

Neben dem Skaten sollen nach Vorstellung der Jusos weitere Sportarten profitieren.

Für den Radsport kommen für die Jusos verschiedene sportliche Nutzungen wie zum Beispiel eine Pump-Track-Anlage in Betracht. Auch Bouldern, Klettern ohne Seil und Gurt, wäre eine Möglichkeit. „Jeder soll die Möglichkeit haben, diese Anlage zu gestalten und seine Ideen und Wünsche einzubringen“, heißt es in einem Schreiben. Die Jusos appellieren daher, den Sperrvermerk für den Skatepark aufzuheben und den Bau einer solchen Anlage somit zügig zu ermöglichen.

>>> CDU, GRÜNE, FDP UND WFW WOLLEN ZUNÄCHST GESPRÄCHE UND WORKSHOPS:

Das Weseler„Jamaika-Bündnis“ – also CDU, Bündnis90/Die Grünen, FDP – reicht gemeinsam mit der WfW für die Ratssitzung am 22. Juni einen Beschlussvorschlag für eine Skate- und Bike-Anlage ein: „Der Rat nimmt die Ausführungen der Jugendamtsverwaltung zur Kenntnis und beschließt: Der Sperrvermerk gemäß dem Haushaltsbeschluss des Rates für die Errichtung einer kombinierten Skate- und Bike Anlage in Wesel bleibt so lange bestehen, bis Gespräche und Workshops zu einem künftigen Beteiligungsformat von Kindern und Jugendlichen abgeschlossen und die Fragen zu einem Betriebskonzept und etwaigen Haftungsrisiken sowie die Fläche für einen Dirt-Parcours geklärt sind.“

Zur Begründung erklären die vier Parteien:

Der Rat der Stadt Wesel hat mit großer Mehrheit in seiner Sitzung am 04.12.2020 beschlossen, dass finanzielle Mittel für die Errichtung einer kombinierten Skate- und Bike Anlage zur Verfügung gestellt werden. Im Haushalt für das Jahr 2021 sind Mittel für die Planungsleistungen in Höhe von 40.000 € veranschlagt und eingestellt worden.

Der Haushaltsbeschluss des Rates wurde mit einem Sperrvermerk versehen, um zur Weiterentwicklung der Kinder und Jugendbeteiligung ein Instrumentarium zu schaffen, wodurch Anregungen, Wünsche und Ideen von Jugendlichen in die politischen Entscheidungsfindungen einbezogen werden.

Zu diesem Grundsatz stehen die Antragsteller weiterhin uneingeschränkt.

Einrichtung eines Jugendbeirates

Auch wenn die schwierige Situation und vielen Einschränkungen durch die Corona-Pandemie die Einrichtung eines sogenannten Jugendbeirates derzeit erschweren, wollen sich die Antragsteller weiterhin an dieser Grundausrichtung halten und gemeinsam mit einem möglichst breiten Kreis von Kindern und Jugendlichen die Errichtung einer Skate- und Bike-Anlage ergebnisoffen diskutieren und alle Anregungen in die Planung einbeziehen.

Auch wenn die vier Fraktionen im Rat der Stadt Wesel die Initiative des Stadtjugendringes begrüßen und es begrüßen, wenn der Stadtjugendring sich an der Diskussion beteiligt, sehen die Antragsteller derzeitig keine Veranlassung von der bisherigen und beschlossenen Vorgehensweise abzurücken. Auch die Fokussierung des Stadtjugendringes auf eine reine Skate Anlage entspricht nicht dem derzeitigen Beratungsstand.