Wesel. Klimafreundliche Energiequellen sparen mehr als sie kosten – davon will Wesel mit dem Innovation City-Management im Schepersfeld überzeugen.

Klimaschutz lokal – das funktioniert nur Quartiersweise, eins nach dem anderen. Davon zeigt sich Burkhard Drescher, Geschäftsführer der Innovation City Management Gesellschaft überzeugt. Eines dieser Quartiere ist das Schepersfeld, das seit 2018 Energiequartier ist - eine Zusammenarbeit der Stadt mit dem Innovation City Management und nicht zuletzt mit den Schepersfeldern. Sie sollen weiter im Boot sein, wenn im Mai die „Solaroffensive im Energiequartier Schepersfeld“ startet. Wie genau das aussehen wird, stellten die Akteure nun bei einem Pressegespräch im Autohaus Maibom vor, das sich bei dem Thema ebenfalls engagiert.

„Ab Ende Mai rückt nun die Energieerzeugung durch die Kraft der Sonne in den Fokus“, kündigt Bürgermeisterin Ulrike Westkamp an. Dabei geht es neben Photovoltaikanlagen zur Wärmeerzeugung auch um Solarthermie, die Warmwasseraufbereitung, und schließlich um das E-Auto.

Bei der Sonnenenergie ist im Schepersfeld noch Luft nach oben

Im Autohaus Maibom stellten die Akteure den nächsten Schritt im Energiequartier vor: Photovoltaik und E-Autos.
Im Autohaus Maibom stellten die Akteure den nächsten Schritt im Energiequartier vor: Photovoltaik und E-Autos. © FUNKE Foto Sercices | Markus Weißenfels

Die Schepersfelder haben schon einiges geleistet: Mehr als 20 Prozent des Strombedarfs im Quartier stammt aus der Sonnenenergie. Da ist noch Luft nach oben: Eine kostenlose Veranstaltungsreihe – online – für Bürger, aber auch für Unternehmen, soll Schwung in das Thema bringen (siehe Textende). Fachleute bieten hier die Grundinformationen. Im Anschluss folgt das Angebot, individuell und kostenlose Beratung in Anspruch zu nehmen: Nikolai Spies, Sanierungsmanager im Energiequartier Schepersfeld, und Akke Wilmes, Energieberater der Verbraucherzentrale NRW, sind die Ansprechpartner vor Ort.

Bis zu 2500 Euro Zuschuss

Neben Informationen gibt es auch finanzielle Unterstützung: Für Photovoltaikanlagen und Solarthermie sind je 1000 Euro möglich, wer einen Batteriespeicher für seine Photovoltaikanlage anschafft, bekommt 500 Euro. Auch wer seine Immobilie dämmen will, Fenster und Türen austauscht oder seine Heizung erneuern will, kann Zuschüsse dafür bekommen. Informationen zum Sanierungszuschuss Schepersfeld sind im Netz unter www.energiequartier-schepersfeld.de zu finden.

Die Philosophie, Bürger und Unternehmen mit ins Boot zu nehmen, funktioniert dann, wenn sie Kosten minimieren können. „Umweltschutz kostet nicht nur, es spart auch“, sagt Nicolai Spies. Im Schepersfeld könnte via Solarenergie 150 Prozent des dort verbrauchten Stroms erzeugt werden, sagt Burkhard Drescher.

Pragmatische Lösungen helfen dem Klima und dem Geldbeutel

Auch interessant

Akke Wilmes, Energieberater der Verbraucherzentrale NRW, setzt auf pragmatische Lösungen, die bei der individuellen Immobilie nicht nur umsetzbar, sondern auch bezahlbar sind. Ohnehin gelte es zunächst mal die Quellen des Energieverbrauchs zu orten, „manche Verbraucher laufen unbewusst mit und verbrauchen bis zu 40 Prozent“, sagt er.

Erst wenn diese Ursachen beseitigt sind, könne man an Photovoltaik denken und schließlich aufs E-Auto umsteigen. „Man kann beispielsweise, wenn die Kinder aus dem Haus sind, die Energie die sie nicht mehr verbrauchen für ein E-Auto nutzen“, sagt er. Photovoltaik sei vor allem für ältere Gebäude interessant, Neubauten haben bereits durch die Bauvorschriften eine hohe Energieeffizienz.

Drei Veranstaltungen für Bürger, zwei für Unternehmer geplant

Die Veranstaltungen für Bürger per Zoom: Start Dienstag, 25. Mai mit „Photovoltaik - Allgemeine Grundlagen“, Akke Wilmes (Verbraucherzentrale NRW) und Nicolai Spies (Sanierungsmanager). Am Dienstag, 8. Juni, folgt das Thema Photovoltaik und Steuern, Referent ist Thomas Seltemann. Photovoltaik und E-Mobilität sind am Dienstag 22, Juni Thema. Alle drei Veranstaltungen beginnen um 18 Uhr.

Für Gewerbetreibende gibt es am Dienstag, 13. Juli einen Gewerbeabend Photovoltaik und Solarthermie, Start 20 Uhr. Es folgt am 24. August ein Gewerbefrühstück zum gleichen Thema.