Wesel. Genau vor einen Jahrhundert wurde der Musikverein gegründet. Neben den 15 aktiven Musikern unterstützen 80 passive Mitglieder die Arbeit.

Es war der 3. Mai 1921, ein Dienstag, als sich in Flüren das Tambourkorps gründete – genau heute vor 100 Jahren. Solch ein Jubiläum ist ja eigentlich ein guter Anlass für eine Riesenfeier. Gerne hätte der Verein dies auch groß gefeiert, aber das ist wegen der Pandemie zurzeit nun mal leider nicht möglich.

Auch nach einem Jahrhundert ist das Tambourkorps noch musikalisch aktiv – wären es normale Zeiten, die 15 aktiven Spielfrauen und -männer würden wie immer das eigene Flürener Schützenfest musikalisch begleiten, und viele andere Veranstaltungen.

Neben den Aktiven zählt der Verein auch 80 passive Mitglieder, die die Arbeit unterstützen.

Mehrfach Schützenkönigpaare

So fing alles an: Am 3. Mai 1921 wurde das Tambourkorps auf der Taufe gehoben: Hier das Gründungsfoto. 
So fing alles an: Am 3. Mai 1921 wurde das Tambourkorps auf der Taufe gehoben: Hier das Gründungsfoto.  © TF | pr

Und die Mitglieder verstehen sich nicht nur aufs Musizieren: Seit seiner Gründung schossen Korpsmitglieder bereits vier Mal den Flürener Vogel ab und stellten das Königspaar: 1952 Johannes Giesen und Maria Pumpe, 1961 Willi Michelbrick und Gisela Moshövel, 1981 Detlef Mithöfer und Elke Mithöfer und 2012 Klaus Dolke und Ulrike Dolke.

Schützenfestsonntag, der 30. Mai, wäre in diesem Jahr der große Tag für das Tambourkorps gewesen: Gemeinsam mit befreundeten Spielmannszügen aus Wesel und dem Bürgerschützenverein Flüren wäre es ein rauschendes Fest geworden, denn: Der Schützenverein wollte sein im vergangenen Jahr wegen Corona ausgefallenes Jubiläumsschützenfest bei dieser Gelegenheit nachholen, er wurde 2020 stolze 125 Jahre alt.

Corona bremst den Verein

Die Pandemie hat das Vereinsleben eingeschränkt: Seit dem vergangenen Jahr gab es nur wenige Übungsstunden, und die wegen der Vorgaben auch noch unter erschwerten Bedingungen.

Wie in vielen Vereinen ruhen seitdem die Übungsstunden und das gemeinsame Spiel. Denn die Gesundheit geht vor eigene Interessen.

Viele Vereine haben es schwer

Aber: Schon vor der Pandemie hatte das Tambourkorps Schwierigkeiten, Nachwuchs für dieses Hobby zu begeistern. „Durch den Alltagsstress der Menschen nimmt die Bereitschaft zu neuen Verpflichtungen ab“, sagt der Vorsitzende Markus Reisinger.

Er hofft, dass nach dem Ende der Pandemie „die Menschen nach so viele Einschränkungen wieder das Bedürfnis verspüren, aktiv an Freizeitveranstaltungen teilzuhaben. Allgemein ist bekannt, dass bis auf wenige Ausnahmen traditionelle Hobbys an Wertschätzung verlieren.“

Um neue Mitglieder zu werben, werden modernere Musikstücke künftig stärker in den Vordergrund treten, kündigt er an, „aber auch Marschmusik wird weiterhin in unserem Angebot bleiben.“ Man wolle der Tradition auch weiter gerecht werden.

>>> DER VORSTAND IM JAHR DES 100-JÄHRIGEN BESTEHENS:

Seit 2018 ist Markus Reisinger Vorsitzender des Tambourkorps, Sebastian Ulken seit 2013 der 1. Korpsführer. Hinzu reihen sich im Vorstand ein: Schriftführerin Denise Reisinger, Kassenwart Rainer Fest, Beisitzerin Sabine Brendjes, Jugendwartin Katja Himmelberg und Jugendsprecherin Jasmin Brendjes