Schermbeck. Planungs-, Umwelt- und Mobilitätsausschuss beschloss einstimmig: Ein Fördermittel-Antrag an das Land NRW soll gestellt werden.

Vielleicht bekommt Schermbeck in Zukunft einen großen neuen Kreisverkehr an einer zentralen Stelle – die ersten Weichen dafür wurden jetzt gestellt: Der Planungs-, Umwelt- und Mobilitätsausschuss beschloss einstimmig (bei Enthaltung vom BfB-Vorsitzenden Klaus Roth), die Verwaltung zu beauftragen, einen Förderantrag zu stellen.

Dieser zielt darauf ab, einen Kreisverkehr zu errichten, der die Weseler Straße, Maassenstraße und Lichtenhagen am Ausgang der Mittelstraße miteinander verbindet. Zudem wird die Verwaltung ermächtigt, Ausgaben für die Planung zu tätigen.

Rund 700.000 Euro dürfte der neue Kreisverkehr kosten – für die Gemeinde Schermbeck alleine zu teuer. Doch nun hofft die Verwaltung aus der „Förderrichtlinie kommunaler Straßenbau“ eine Zuwendung vom Land zu erhalten.

Kein Unfallschwerpunkt

Einig waren sich die Ausschuss-Mitglieder, dass diese Kreuzung – obwohl kein Unfallschwerpunkt – unübersichtlich ist. Vor allem für Auswärtige kann hier die Vorfahrtsregelung auf den ersten Blick irritieren. Es gibt Vorschläge, mit Stopp-Schildern die Situation zu entschärfen, doch ein Kreisverkehr scheint die weitaus bessere Lösung, da auch die Ausfahrt vom Busbahnhof am Rathaus eingebunden würde.

Laut Bürgermeister Mike Rexforth müsste für den Kreisverkehr kein Schrebergärten weichen.

Die Verwaltung beschäftigt sich schon länger mit diesem Bereich:

Nachdem der Rat in seiner Sitzung am 24. Juni 2020 die Verwaltung damit beauftragt hatte, die Planungsleistungen zu vergeben, die zur Antragstellung im Rahmendes Förderprogramms „Investitionsmaßnahmen des ÖPNV“ erforderlich sind, haben sich Verwaltung und Planungsbüro mit der entsprechenden Planung beschäftigt und dabei auch die derzeitige Verkehrssituation in diesem Bereich betrachtet.

Die Kreuzung aus einem anderen Blickwinkel.
Die Kreuzung aus einem anderen Blickwinkel. © NRZ | Johannes Kruck

Auch vor dem Hintergrund des sich derzeit in der Erstellung befindlichen Städtebaulichen Rahmenkonzeptes fiel der Fokus dabei auf die aus Sicht der Verwaltung problematische Situation im Bereich der Einmündung des Lichtenhagen in die Weseler Straße. Hier kommt es neben einer für viele Autofahrer unklaren Vorfahrtssituation insbesondere durch Rückstau zu unübersichtlichen Situationen, wenn Fahrzeuge die gegenüberliegende Auffahrt zum Lebensmittelmarkt durch die dortige Schrankenregelung passieren.

Viele Busse und Fahrräder

Diese Situation verschärft sich regelmäßig dann, wenn ein Bus von der dortigen Busspur in den Einmündungsbereich biegt oder Fahrradfahrer diese Stelle überqueren. Auch an der etwas weiter südlich folgenden Kreuzung, in welcher die Weseler Straße einerseits rechts abknickt und gleichzeitig in einer Linkskurve in die Maassenstraße übergeht, vermittelt die Straßenführung bei bestehender Rechts-vor-Links-Regelung den Autofahrern oftmals fälschlicherweise den Eindruck einer Vorfahrtsstraße.

Der in diesem Bereich verlaufende Rad- und Fußweg wird bereits derzeit als Schulweg zum Hauptstandort der Gemeinschaftsgrundschule genutzt.

Dazu merkt die Verwaltung an: „Mit der geplanten räumlichen Zusammenlegung der beiden Standorte an die Weseler Straße sowie der Bebauung im Bereich Borgskamp werden Kreuzung und Fuß- / Radweg in Zukunft noch stärker frequentiert werden, sodass eine verkehrliche Neuregelung hier aus Sicht der Verwaltung geboten erscheint.“

Eine entsprechende erste Kostenschätzung beziffert den Bau eines Kreisverkehrs mit rund 590.000 Euro. Hinzu kommen rund 56.000 Euro Planungskosten sowie ein erforderlicher Grunderwerb von etwa 2.000 Quadratmetern, um den Kreisverkehr und die Verlegung der Straße zu realisieren.

Die Eigentümer der benötigten Flächen (zurzeit Bereiche mit Vegetation) haben sich ihrerseits in einem ersten Gespräch dem Bau eines Kreisverkehrs zugeneigt gezeigt und wären bereit, die dazu benötigte Fläche an die Gemeinde Schermbeck zu verkaufen.