Hamminkeln. Der Architekt in Ruhestand, Theo Büning, ist ein „Ur-Loikumer“. Er engagiert sich gerne für das Dorf und ist damit beileibe nicht allein.

Theo Büning ist stolz auf Loikum. Das hört man ihm an, wenn er von den neuen Projekten erzählt, die die Dorfgemeinschaft realisiert hat. Der Architekt im Ruhestand hat festgestellt: „Die Leute wollen sich beteiligen, ihr Umfeld attraktiv gestalten.“ Vor allem in Loikum.

Und weil er nun mal vom Fach ist, half er vor allem bei der Neugestaltung des Platzes zwischen Bürgerhalle und Kindergarten aktiv mit. Die Pflasterarbeiten, außer auf den Hauptflächen, haben sie als Dorfgemeinschaft gestemmt, die Terrasse an der Bürgerhalle gebaut. Hier gibt es auch schon erste Überlegungen für Open Air-Veranstaltungen. Die Beleuchtung auf dem Platz haben sie erneuert und noch einen Schuppen gebaut, in dem Bühnenelemente aus dem Bürgerhaus gelagert werden können.

Der neue Bürgerspielplatz

Den Spielplatz des Kindergartens haben die Aktiven auch erneuert. Jetzt nennt er sich Bürgerspielplatz, weil so eine öffentliche Förderung für das gesamte Projekt möglich war. 360.000 Euro hat die Maßnahme gekostet, darin sind 230.00 Euro Fördergelder enthalten.

Dafür gibt es aber neben neuen Spielgeräten auch eine schicke Boulebahn. Natürlich auch von der Dorfgemeinschaft gebaut. Dazu dann noch das Hühnergeläuf von Thomas Wingerath, in dem auch Meerschweinchen ein Zuhause gefunden haben. Ein kleines Paradies.

Kindergarten-Erzieherinnen hatten die Idee

Die Pflasterung des großen Platzes, für den die Stadt eine Firma beauftragt hatte, ist etwas ungewöhnlich. Denn es sind Straßen angedeutet. „Die Mitarbeiterinnen im Kindergarten hatten die Idee.

Da kann der Kindergarten jetzt ein wenig Verkehrserziehung anbieten“, erzählt Büning. Genau das findet Theo Büning gut. In Loikum können alle ihre Ideen einbringen, auch Jugendliche. Die haben ihre Heimat im Jugendkeller unter der Bürgerhalle. Auch eine Idee der Dorfgemeinschaft.

11.000 Arbeitsstunden für die Bürgerhalle

„Die alte Bürgerhalle“, so Büning, „war so ein Schuhkarton“. Die Loikumer mussten dicke Bretter bohren, bis sie eine Halle bekamen, die jetzt so etwas wie das Loikumer Wohnzimmer ist. „Da haben die Menschen hier 11.000 Arbeitsstunden reingesteckt“, erinnert sich der 68-Jährige.

Erfolgreich protestierten die Loikumer auch gegen den geplanten Abriss des Feuerwehrgerätehauses. „Da haben die Feuerwehrleute gesagt, dass sie dann austreten.“ Schließlich, so Büning, sei die Freiwillige Feuerwehr ein wichtiger Akteur im Dorf. Kein Wunder, wenn der ehemalige Architekt erzählt, dass eigentlich jeder Hausstand in Loikum im Förderverein der Feuerwehr ist. Ebenso übrigens wie im Förderverein der Bürgerhalle. Überhaupt sind die meisten Loikumer in mehreren Vereinen und Gruppierungen aktiv. Weshalb sich im Laufe der Jahre so viele Bürgerprojekte realisieren ließen.

„Damit Leben im Dorf ist“

Auch, dass die Menschen ihre unterschiedlichen Fähigkeiten und ihre Gerätschaften mit einbringen können, sei da sehr hilfreich. Als Beispiel nennt er Baumpflegeaktionen am Platz, bei denen eine ausgesprochen große Anzahl an Sägen vorhanden ist und auch schon mal ein Hubsteiger organisiert wird.

Und warum engagieren Sie sich für Loikum, Herr Büning? „Damit Leben im Dorf ist.“

Denn als „Ureinwohner“ liegt ihm Loikum einfach am Herzen.