Hamminkeln. Die Anlage des Angesportvereins Dingden erinnert an ein Paradies. Hier lässt es sich auch in Coronazeiten gut aushalten.

Hinter der Akademie Klausenhof in Dingden erstreckt sich parallel zu einem schmalen Feldweg ein Areal von acht künstlich angelegten Teichen, die sich hinter einander terrassenförmig erstrecken. Eingebettet zwischen Wiesen auf der einen und einem Wald auf der anderen Seite liegt ein äußerst idyllisches, kleines Paradies, das der Angelsportverein Dingden sich für seine Aktivitäten erschlossen hat. Drei der acht Teiche werden von den Anglerfreunden seit 1974 genutzt.

Der Verein ist in letzter Zeit ziemlich gewachsen, die Zahl der Jugendlichen hat sich nahezu verdoppelt, im Erwachsenenbereich hat sich ein gutes Dutzend neuer Mitglieder seit dem vergangenen Jahr angemeldet. Mittlerweile hat der Verein über 150 Mitglieder. Klaus Tekloth, der erste Vorsitzende des Vereins, hat eine sehr plausible Erklärung für das gesteigerte Interesse am Angelsport. „Der Wunsch, die Natur zu genießen oder auch Momente im Einklang mit der Natur zu erleben, werden hauptsächlich als Motivation genannt“, erklärt er.

Alternative Freizeitaktivitäten

Dann gerät er ins Schwärmen: „Es gibt nichts Schöneres als in der Natur zu sitzen und dann landet der Eisvogel auf der Angel.“ Neu sei allerdings, dass diese Argumente immer öfter mit der nun schon lange andauernden Corona-Krise in Verbindung gebracht würden. Die permanent eingeschränkten Möglichkeiten, dem Home-Office oder einem gedrängten Familienleben zu entkommen, habe den Blick auf alternative Freizeitaktivitäten geschärft.

Das Bild des einsamen Anglers, der mit Eimer und einem Kasten Bier neben sich an einem Gewässer sitzt, sei eher ein Klischee, meint Klaus Tekloth. Richtig sei natürlich der Wunsch nach Ruhe oder sogar Stille, die ein Angler durchaus schätzt, aber der Austausch über Fangtechniken und die Auswahl der richtigen Köder gehöre eben auch dazu, ergänzt er. Mit dem „Fangbuch“ werde der Fischbestand sorgfältig kontrolliert, eine Fangquote sorge für eine gerechte Verteilung an alle Angler. Nicht zu vergessen sei, dass alle Mitglieder zum „Arbeitsdienst“ verpflichtet seien. Dies umfasse die gesamte Gewässer- und Uferpflege.

Einhalten der Hygieneregeln ist unproblematisch

Aber auch hier spiele der Aufenthalt in der freien Natur eine wichtige Rolle. Die Einhaltung der Hygieneregeln sei unproblematisch, soziale Kontakte daher durchaus möglich. Diese Arbeiten seien auch bei den Jüngeren durchaus beliebt. „Für unseren Verein ist die Jugendarbeit sehr wichtig“, ergänzt Klaus Tekloth, „weil irgendwann die Jugendlichen unsere Aufbauarbeit und Pflegeerfolge aufrecht erhalten.“

Mit der Vorbereitung auf die Fischereiprüfung, die vor allem die Vermittlung rechtlicher Grundlagen umfasst, übernimmt der Verein auch die Verantwortung für eine Ausbildung seiner Mitglieder. Für den Vorsitzenden ist der richtige Umgang mit dem lebenden Objekt von besonderer Bedeutung. Ob der gefangene Fisch wieder in sein Element zurückkommt oder nach waidgerechter Behandlung die Grillparty bereichert, man dürfe nicht vergessen: „Der Fisch kann nicht schreien.“ Unmissverständlich zitiert der Angler dazu den Paragraf des Tierschutzgesetzes: „Niemand darf einem Tier ohne vernünftigem Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen.“