Wesel. Die Bürgerstiftung Kreaktiv Rhein-Lippe muss in der Corona-Zeit ihre Ausrichtung etwas verändern. Seit letztem Jahr gibt es ein Online-Angebot.

Das Ziel der Bürgerstiftung Kreaktiv ist es, Kindern sinnvolle Beschäftigungen und „eine Alternative zu Fernsehen, Computer und anderen elektronische Medien“ zu bieten.

Durch die Pandemie ist dies schwierig umzusetzen, auch die Bürgerstiftung muss umdenken und bietet nun digitale Angebote. „Das ist aber kein Widerspruch“, erklärt Josef Hermsen, einer der Vorsitzenden der Stiftung am Mittwoch beim Jahresgespräch mit der Presse.

„Das Herz liege natürlich bei Aktionen in Präsenz“, doch die Stiftung würde nun in Online-Projekten versuchen, die Medienkompetenz von Kindern zu schulen, um den richtigen Umgang mit den mittlerweile zahlreichen digitalen Möglichkeiten zu lernen.

„Für dieses Vorhaben gehen wir gezielt auf Schulen zu“, berichtet Gerhard Wölki, ebenfalls Vorstandsmitglied. Mit Medienparcours unter dem Namen „Enter it“ waren Medienpädagogen schon etwa mit 500 Schülerinnen und Schülern an weiterführenden Schulen der Region aktiv.

Für die Zukunft ist geplant Kindern beizubringen, wie man zum Beispiel Erklärvideos zu verschiedenen Themen erstellen kann. Schulen sollen sich auf solche Projekte bei der Stiftung bewerben können. Auch Grundschulen und Kitas stehen beim Thema Mediennutzung im Blickpunkt der Förderer.

Durch Corona konnte Kreaktiv im vergangenen Jahr nicht mehr so viele Kinder erreichen wie in den Jahren zuvor. Waren es im Jahr 2019 noch 1000, konnten 2020 nur noch 300 Kinder in Aktionen einbezogen werden.

„Leider mussten wir im letzten Jahr auf Grund der Situation natürlich einige Termine absagen“, so Hermsen. Trotzdem sei man dankbar, dass wenigstens 40 Projekte doch noch umgesetzt werden konnten.

Ab Mitte März 2020 hat die Stiftung dann umgeplant und beispielsweise Material für Freizeitaktivitäten im Internet veröffentlicht, die Zuhause in Eigenregie möglich sind.

Weitere Onlineangebote folgten wie ein Gitarrenkurs, ein Malwettbewerb oder auch eine kreative Kunstketten-Aktion. „Die Ergebnisse kann man in einigen unserer Geschäftsstellen der Volksbank Rhein-Lippe betrachten“, erklärt Claus Overlöper, Kreaktiv- sowie Volksbank-Vorstand.

Im Sommer waren auch wieder Angebote in Präsenz durchführbar mit entsprechend verringerter Teilnehmerzahl und Hygienekonzept, beispielsweise ein Angelworkshop.

Hohe Spendenbereitschaft

Im vergangenen Jahr konnte die Stiftung Spenden in Höhe von rund 40.000 Euro entgegennehmen. 14.500 Euro brachte dabei allein eine Spendensammlung zum Abschied der beiden ehemaligen Volksbank-Vorstände Gerd Hüsken und Gerhard Wölki zusammen. Das Stiftungskapital liegt mittlerweile bereits bei 770.000 Euro.

Für die Zukunft steht Kreaktiv schon in den Startlöchern und plant sowohl Onlineangebote als auch Aktionen in Präsenz, sobald es die Gegebenheiten wieder zulassen.