Hamminkeln. Die Restrukturierung ist umgesetzt, das Gericht hat den Insolvenzplan bestätigt. Nun setzt die Firma auf Kundinnen im besten Alter, heißt es.

„Bonita startet neu durch“, vermeldet das Textilunternehmen. Ein Investoren-Team hat den Betrieb übernommen, der Insolvenzplan sei angenommen und durch das Gericht bestätigt. Ein Neuanfang, das Restrukturierungskonzept sei erfolgreich umgesetzt worden.

Nachdem die Gläubiger bereits am 26. Februar „dem Insolvenzplan mit großer Mehrheit zugestimmt hatten, hat das Gericht ihn am 15. März bestätigt“, meldet Bonita. Erhalt und Fortführung des Unternehmens seien gesichert.

Management-Buy-Out steht hinter der Übernahme

Modisches für die Frau - eine Kollektion von Bonita.
Modisches für die Frau - eine Kollektion von Bonita. © pr | Bonita

Hinter der Übernahme von Bonita durch das Investoren-Team im Zuge eines so genannten Management-Buy-Out stehen Branchenexperten um Bonita-Geschäftsführer Karsten Oberheide. Es handele sich um „vier ausgewiesene Experten der Finanz- und Modebranche“.

Vertragliche Details werden nicht verraten. Das Eigenverwaltungsverfahren werde damit voraussichtlich Ende März aufgehoben, damit seien letzte Hürden des Sanierungsverfahrens genommen, das allen Beteiligten in den vergangenen Monaten viel abverlangt habe.

Ungewisse Zukunft

„Das ist ein großer Erfolg“, sagt Sachwalter Rechtsanwalt Dr. Sven-Holger Undritz (Kanzlei White & Case), „denn der Einzelhandel steht in dieser Zeit vor extremen Herausforderungen und der Ungewissheit, wie es weitergeht.

Umso eindrucksvoller ist es, dass Bonita mit Hilfe des Sanierungsverfahrens gestärkt aus der Krise kommt und diese nun hinter sich lassen kann.“

Erfahrene Sanierungsexperten

Die erfahrenen Sanierungsexperten, Rechtsanwalt Dr. Thorsten Bieg und Rechtsanwalt Prof. Dr. Gerrit Hölzle (beide Kanzlei Görg) sowie Rechtsanwalt Detlef Specovius (Kanzlei Schultze & Braun), haben als Chief Restructuring Officer den gerichtlichen Sanierungsprozess des Modeunternehmens maßgeblich begleitet und unterstützt.

Nach Aufhebung des Insolvenzverfahrens bleibt Karsten Oberheide alleiniger Geschäftsführer. Gemeinsam mit seinem Team werde er die neu aufgestellte Bonita in eine erfolgversprechende Zukunft führen, kündigt das Unternehmen an. Zentrales Element sei dabei die klare Fokussierung der Marke auf die Bedürfnisse der Zielgruppe der ‚Best Ager‘-Kundinnen, also Frauen im besten Alter.

Karsten Oberheide dankt allen Beteiligten, dem Gläubigerausschuss, der Sachverwaltung und den Mitarbeitern. Bonita werde „ihre Kundinnen begeistern, inspirieren und ein nachhaltiges Einkaufserlebnis in den Stores schaffen“, verspricht er. Erreichen will er das mit modernen, hochwertigen Kollektionen und einer persönlichen Beratung in den Filialen.

Es sei dem Unternehmen gelungen, treue Stammkundinnen wieder zurückzuholen und neue hinzu zu gewinnen. Die Resonanz auf die Termin-Vereinbarungen sei eindrucksvoll. In vielen Filialen seien nach kurzer Zeit in den ersten Tagen die privaten Einkaufstermine so gut wie ausgebucht. Dazu habe auch die proaktive Kontaktaufnahme der Bonita-Teams vor Ort zu den Stammkundinnen mit einem Terminangebot beigetragen. Bis Samstag, 20. März, bietet Bonita nach eigenen Angaben bis zu 70 Prozent Rabatt auf Herbst-/Wintermode.

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Die 1969 gegründete Modemarke Bonita ist im Bereich der Kombi-Mode für die ‚Best Ager‘-Kundinnen angesiedelt, heißt es seitens des Unternehmens. Die Kombinierbarkeit von Kleidungsstücken in hochwertiger Qualität zu immer neuen Outfits bilde das Herzstück und die Basis für die Kollektionen.

Bonita unterhält im Kernmarkt Deutschland sowie in Österreich, der Schweiz und den Niederlanden rund 500 Point of Sales, davon rund 450 eigene Filialen und etwa 50 Shop-in-Shops bei Partnern. Darüber hinaus gibt es einen Online-Shop. Das Unternehmen beschäftigt 1800 Mitarbeiter. Mehr: www.bonita.de