Wesel. Bisher ist unklar, wie es in Kindergärten ab dem 22. Februar weitergeht. Leitungen erwarten eine sehr kurzfristige Mitteilung des Ministeriums.

Schulen haben seit vergangener Woche einen groben Fahrplan für das weitere Vorgehen bis zum Ende des Lockdowns. Die Kindertagesstätten warten jedoch noch auf eine Maßgabe des Ministeriums, wie es ab dem 22. Februar weitergehen soll.

„Bisher haben wir immer ein bis zwei Tage vorher Bescheid bekommen“, sagt Daniela Schaffeld, Leiterin der Kindertagesstätte „Mittendrin“ in Wesel. Sie fängt erst an zu planen, sobald klar ist, welche Rahmenbedingungen das Ministerium setzt. Aus fast einem Jahr Erfahrung mit der Pandemie seien sie und ihre Kollegen relativ erprobt mit dieser Situation. „Da ist es eher für die Eltern wirklich schwierig zu planen“, so Schaffeld.

Warten auf Informationen

Auch beim Kita-Verbund St. Nikolaus wartet man auf Informationen. „Wir müssen unsere Gruppen ja dementsprechend planen und dann noch den Eltern Bescheid geben“, erklärt Maria Heynen, Leiterin des Kita-Verbundes.

Derzeit sei man in den meisten Kitas bei einer Auslastung von etwa 50 Prozent - je nach Einrichtung mal mehr oder weniger. „Mit den derzeitigen Maßgaben, 100 Prozent der Kinder zu betreuen wird es sehr schwierig“, so Heynen. Bisher gilt der eingeschränkte Pandemiebetrieb in den Kitas.

Um Begegnungen zu reduzieren, sind Eltern in erster Linie angehalten, ihre Kinder selbst zu betreuen. Falls dies wegen beruflichen Verpflichtungen nicht möglich ist, dürfen die Kinder auch in die Tagesstätten geschickt werden. Dort wird die Betreuung dann nach bestimmten Maßgaben gewährleistet.

So müssen die Kinder beispielsweise in festen „Settings“ bzw. Gruppen bleiben und auch die Erzieher sowie Erzieherinnen sind fest zugewiesen. Hinzu kommt, dass die Kinder nur 35 Stunden in der Woche durch die Kita betreut werden, anstatt der üblichen 45.

Der Weg zum Regelbetrieb

Durch die Personal- und auch räumliche Situation ist der Regelbetrieb in vielen Einrichtungen fast nur mit offenen Kita-Konzepten zu stemmen. „Ich gehe davon aus, dass ein eingeschränkter Regelbetrieb beschlossen wird und wir weiterhin in festen Settings bleiben werden“, vermutet Kita-Verbundleiterin Maria Heynen.

Allerdings sei die Frage, ob dazu auch die verkürzten Betreuungszeiten bestehen bleiben. Sollten nämlich wieder alle Kinder volle 45 Stunden in der Woche in die Einrichtungen kommen und dabei in festen Gruppen betreut werden müssen, wird das laut Maria Heynen kaum zu stemmen sein.

So sieht es auch Kita-Leiterin Barabara Börgers vom St. Nikolaus-Kindergarten am Schepersfeld: „Allein zwei Mahlzeiten für drei Gruppen von 20 Kindern so zu organisieren wird schwierig. Denn neben den Gruppen sollen sich ja auch die Erzieherinnen möglichst nicht begegnen.“

Unabhängig davon, sieht aber auch Barbara Börgers die Eltern als große Leidtragende: „Wenn man ein Schulkind und Kitakind hat und dann auch noch sein eigenes Homeoffice organisieren muss, das ist hart.“

Was ab nächster Woche gilt und ob die Maßgaben Planungssicherheit versprechen, bleibt abzuwarten. In jedem Fall ist hohe Flexibilität gefordert.