Hamminkeln. Der KC Dingden verteilte im Dorf insgesamt 235 Überraschungstüten mit Leckereien und Gebäck. Das kam bei den kleinen Jecken bestens an.

Ein kleines Krokodil lugte um die Ecke an der Haustür der Familie Gantefort, um blitzschnell wieder zu verschwinden. Zwei Minuten später wurde die Tür von einem Sträfling, einer Prinzessin und eben dem Krokodil wieder geöffnet. Mit einem herzlichen „Helau“ begrüßten Lea und Tom die Abgesandten des KC Dingden, Leonie und Madita. Aufgeregt schauten sie, was das Einhorn und die Haremsdame in ihrer musikalischen Bollerkarre für die Steppkes mitgebracht hatten. „Wir feiern dieses Jahr leider nur zuhause“, sagten die Kids sichtlich betrübt. Die Abwechslung kam ihnen da doch ganz gelegen - und war wohl das Highlight an diesem Tag.

„Macht Karneval auf eine andere Weise“

Das Motto des Karneval 2020/2021 in Dingden lautete: „Der Jeck verstummt nicht, ist nur etwas leise. Macht Karneval - mit Abstand - auf eine andere Weise!“ Und das kam richtig gut an. Der Vorstand des KCD hat diese Aktion erst vor drei Wochen auf die Beine gestellt. Denn so mit gar nichts wollten sie das närrische Wochenende, an dem der Ort in jedem Jahr Kopf steht, nicht vorüberstreichen lassen. Außerdem haben die Narren die Sorge, dass Brauchtümer, wenn sie nicht gelebt werden, in Vergessenheit geraten. Man müsse immer wieder zeigen, dass der Verein noch aktiv ist, berichtete der 2. Vorsitzende Michael Baur.

Über die sozialen Medien und die Tageszeitungen wurde die kostenlose Karnevalstütenaktion angekündigt. „Wir hatten schon am ersten Tag 95 Anmeldungen“, freute sich Michael Baur, ausgestattet mit blonder Langhaarperücke und hellblauem Trainingsanzug aus den 80er Jahren. Letztendlich waren es 235 Überraschungstüten mit Leckereien und Gebäck, sowie einer Freikarte für die Kinderkarnevalssitzung 2022, die anstatt Kamelle, zehn Teams à zwei Personen mit Bollerkarre und Karnevalsmusik verteilten.

Närrisches Präsent

Zu überhören waren die gut gelaunten Narren nicht, als sie um 15.11 Uhr vom Rewe-Parkplatz ausschwärmten. Die meisten Familien erwarteten den Besuch verkleidet und hier und da waren auch die Hauseingänge bunt geschmückt. Leonie und Madita waren im Ortskern unterwegs, gleich die erste Anschrift war wohl eine Überraschung für das dort wohnende Mädchen. Die Kleine schaute ganz erstaunt, wusste gar nicht, was los war, nahm aber das närrische Präsent gern und strahlend entgegen.

Und: „Die Karawane zieht weiter“ zu den nächsten kleinen Narren. Die dreijährige Luzie Küpper wartete schon aufgeregt auf den Besuch. Auch Mama Lena zeigte sich hocherfreut „Das ist eine Superidee vom Verein, die Zeit ist doch sehr trist“, sagte sie. Und für die Familie Küpper wohl ganz besonders, denn in ihrem Lokal herrscht an diesen Tagen sonst immer Hochbetrieb. https://www.nrz.de/sport/lokalsport/wesel-hamminkeln-schermbeck/abonnieren-sie-den-newsletter-fuer-wesel-und-umgebung-id228185069.html?ssssffwfwfw

Mit einem dicken „Helau“ wurde der kleine Tross, der sich durch die tief verschneiten Straßen zog, verabschiedet. „So muss sich der Nikolaus fühlen“, lachten Madita und Leonie. Die sechsjährige Zauberin Maja Belting war auch schon ganz aufgeregt und freute sich riesig über den Besuch, denn: „Wir feiern im Kindergarten auch keinen Karneval“, sagte sie. Die „Tüte voll Karneval“ kam gut an im Dorf, viel Lob erhielten die fröhlichen KCD`ler und wurden natürlich auch von einigen Familien mit „geistigen“ Getränken und Gebäck bedacht – immer mit dem gebotenen Abstand natürlich.