Schermbeck. Nach den Wolfsrissen der vergangenen Zeit hat der Kreis Wesel auf die Notwendigkeit eines ausreichenden Herdenschutzes hingewiesen.

In den vergangenen Wochen ist es im Wolfsgebiet Schermbeck erneut zu Rissen von Weidetieren gekommen. Der Kreis Wesel hat unter Federführung der Kreistierzuchtberatung und in Zusammenarbeit mit der Unteren Naturschutzbehörde regelmäßig auf die Notwendigkeit eines ausreichenden Herdenschutzes hingewiesen. Viele Weidetierhaltende haben das Angebot angenommen.

Dem Kreis ist aber auch bewusst, dass die in Wolfsgebieten erforderlichen Mindestanforderungen zum Herdenschutz seit der Ausweisung des Wolfsgebietes Schermbeck noch nicht überall konsequent umgesetzt worden sind. „Wir werben dringend dafür, dass die Weidetierhaltenden den Aufforderungen nachkommen und den erforderlichen Herdenschutz umsetzen. Dabei sind wir gerne behilflich“, so Klaus Horstmann, Fachdienstleiter Naturschutz, Landwirtschaft, Jagd, Fischerei des Kreises Wesel.

Kreis vermittelt

„Vorrangig und wichtig ist uns die Unterstützung der Weidetierhaltungen im Wolfsgebiet. Und hierbei müssen wir noch mehr Tierhaltende erreichen als bisher“, so Ludwig Hermanns, Tierzuchtberater des Kreises Wesel. Im Rahmen des Wolfsmonitorings NRW im Wolfsgebiet Schermbeck vermittelt die Kreisverwaltung gleichzeitig zwischen den offiziellen Monitoring-Beauftragten des LANUV und den Jagdausübungsberechtigten vor Ort. Gleiches gilt für die Herdenschutzberatung in Zusammenarbeit mit der Landwirtschaftskammer NRW. Insgesamt reagiert Horstmann damit auch auf aktuelle Presseberichte, in denen sich erklärte Wolfsexperten und örtliche Naturschützer für vergleichbare Leistungen angeboten hatten: „Dies führt regelmäßig zu Irritationen und erschwert die saubere Abwicklung der notwendigen Arbeiten vor Ort. Das sollte vermieden werden.

Landwirtschaftskammer für Herdenschutzberatung zuständig

Für die Herdenschutzberatung sind die Landwirtschaftskammer und für das Monitoring das Landesamt für Naturschutz zuständig. Das ist in NRW klar geregelt. Bei Bedarf sollten sich Betroffene und Interessenten unmittelbar an diese Stellen wenden.“ Gerade bei den Kosten, etwa für wolfsichere Zäune, seien die Weidetierhaltungen bisher alleine gelassen. Horstmann bestätigt dies: „Hierfür brauchen wir einen langen Atem. Aber den haben wir und bleiben auch an diesem Thema hartnäckig dran, um mit dem Land NRW eine tragfähige Lösung zu finden.“ Kontakt Tierzuchtberatung: 281/2072535.