Schermbeck. Die neue Fläche soll Fledermäusen, Vögeln und Insekten künftig einen wertvollen Lebensraum bieten. 4,5 Hektar sind dafür vorgesehen.

Zurück zu mehr Natur: An der Lippe in Schermbeck wird im Rahmen des vom Land Nordrhein-Westfalen finanzierten Renaturierungsprogramms „Lebendige Lippe“ auf einer 4,5 Hektar großen Weidefläche zwischen der Maassenstraße und der Alten Fährstraße eine Auenwaldfläche entwickelt. Die vorbereitenden Erdarbeiten durch den Lippeverband für die Anpflanzung eines Auenwaldes starten jetzt.
Dazu wird laut Aussage des Verbandes Mutterboden umgelagert, um für verschiedene Baumarten optimale Wachstumsbedingungen zu schaffen. „Da nur innerhalb der Pflanzfläche gearbeitet wird, kommt es zu keinen baustellenbedingten Beeinträchtigungen. Die eigentlichen Pflanzarbeiten führt der Grundstückseigentümer dann ab Februar im Rahmen einer Ersatzaufforstung durch.“

Auch die Uferzone wird umgestaltet

Die neue Auenfläche soll durch die Baum- und Weichholzarten Fledermäusen, Vögeln und Insekten zukünftig einen wertvollen Lebensraum bieten. Die Fläche gehört zum Teil einem Privatunternehmen sowie dem Kreis Wesel. Mit der Maßnahme verbunden ist auch eine weitere Renaturierung der Uferzone, damit die Lippe sich hier natürlicher entwickeln kann. Die so entstehenden, unterschiedlich tiefen Wasserzonen bieten Tieren und Pflanzen vielfältige Lebenswelten.

Die 220 Kilometer lange Lippe entspringt in Bad Lippspringe und mündet in Wesel in den Rhein. Auf der rund 147 Kilometer langen Strecke zwischen Lippborg und Wesel fließt die Lippe durch das Gebiet des Lippeverbandes. Hier hat das Land NRW die Unterhaltung und den Ausbau des Flusses an den Lippeverband übertragen.

Mehrere Projekte sind geplant

Der Lippeverband ist nicht nur für die Gewässerunterhaltung, sondern auch für die Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie zuständig. Hierzu hat der Verband im Auftrag des Landes NRW 2013 das Programm „Lebendige Lippe“ aufgelegt und mehrere neue Projekte begonnen.
Das Ziel ist die langfristige Verbesserung und Wiederherstellung eines intakten Fluss-Auen-Ökosystems mit einer Erhaltung und Entwicklung von fluss- und auentypischen Strukturen und Lebensgemeinschaften. „Für das Landesgewässer Lippe werden zu 100 Prozent Landesmittel eingesetzt“, teilt der Verband mit Sitz Essen mit.