Wesel. Die Stadtwerke bauen in Ginderich neue Abwasserkanäle. Von acht Meter tiefen Baugruben aus wird der Kanal unterirdisch vorangetrieben.
Wesel. Es ist eine Menge Geld, das die Stadtwerke Wesel in den Bereich Abwasser fließen lassen. Das bezieht sich nicht nur auf die abgeschlossene Erweiterung der Kläranlage, sondern auch den Kanalbau. Aktuell sind die Stadtwerke Am Bergacker, auf der Schwanenhofstraße und am Kuhport in Ginderich im Einsatz.
Die Stadtwerke wollen die Bevölkerung mitnehmen und für eine durchdachte Verkehrsführung mit Umleitungen. In Informationsgesprächen und Versammlungen wird kommuniziert, was passiert. "Wir legen sehr viel Wert darauf, über unser Vorhaben, den Ablauf und mögliche Einschränkungen zu informieren. Wir kommunizieren sehr offen", sagt Rainer Hegmann, Geschäftsführer der Stadtwerke.
Anfahren ist trotz Straßensperren gut geregelt
Probleme können früh erkannt und abgestellt werden. Die Zahl der Reaktionen ist für die Größe des Bauvorhabens sehr gering, wie Baubeauftragter Matthias Stump als Mann vor Ort weiß. Da kommt zugute, dass Stadtwerke-Mitarbeiter in Ginderich wohnen und direkt angesprochen werden.
Eine Lösung ist, dass die Anfahrbarkeit trotz Straßensperrungen gut organisiert ist. Die Post kann Briefe und Pakete anliefern. Zur Dorfschule als kulturellem Zentrum wird man gelenkt, am Friedhof wurden geschotterte Parkplätze für Anlieger eingerichtet. „Wir bedanken uns bei der Kirchengemeinde, sie war sehr zuvorkommend“, sagt Henning Wagner, Technischer Leiter bei den Stadtwerken.
650 Meter Straße sind betroffen
Insgesamt sind 650 Meter Straße vom Kanalbau betroffen. Im Juli wurden auf der Schwanenhofstraße und im Bergacker je drei große Baugruben erstellt. Anschließend stand die aufwändige Kampfmittelsuche an. Auf der Rohrtrasse wurde in Serie gebohrt, denn alle 70 bis 80 Zentimeter wurden tiefe Löcher benötigt, um eine Sonde einzuschieben und nach Metall suchen zu lassen. Allein das dauerte zwei Monate. Dann wurden Gas- und Wasserleitungen so gelegt, dass Platz für den Kanalbau war.
Arbeiten gehen am 11. Januar weiter
Am kommenden Montag, 11. Januar, geht es weiter mit den Arbeiten. Die Rohre werden eingepresst, werden von Baugrube zu Baugrube im Untergrund durch eine Spezialmaschine vorangetrieben. Das Verfahren hat den Vorteil, keine acht Meter tiefe, offene Gräben für den Kanal ziehen zu müssen. Am Bergacker wurden die Baugruben schon zugeschüttet.
Bauabschnitt liegt im Zeitplan
Dabei geht es auch darum, dass Anwohner, Rettungsdienst und Feuerwehr sich gut bewegen können. „Die Gindericher sind interessiert an dem, was wir vor ihrer Haustüre machen. Manchmal gibt es sogar frischen Kaffee für die Bauarbeiter", schmunzelt Matthias Stump.
Der aktuelle Bauabschnitt liegt im Zeitplan, bis zum Sommer sollten die großen Baugruben im Bereich Schwanenhofstraße verschlossen werden, danach geht es im Bergacker weiter.