Schermbeck. Mit großer Mehrheit sprach sich der Gemeinderat dafür aus, den Kreis und das Ministerium zu bitten, jetzt die Entnahme anzuordnen.

Der Rat der Gemeinde Schermbeck fordert die zuständigen Behörden und das Ministerium für Umwelt– und Verbraucherschutz des Landes NRW auf, die Wölfin GW954f  zum Problemwolf zu erklären und deren Entnahme anzuordnen.

Zur Begründung heißt es: „Die Wölfin ist bei zahlreichen Rissen von Weidetieren identifiziert worden. Auch ordnungsgemäß angelegte und staatlich geförderte Zaunanlagen überwindet sie scheinbar mühelos.“

Anregung kam von Simon Bremer

FDP-Ratsherr Simon Bremer hatte die Resolution zur Entnahme der Wölfin angeregt. „Es ist an der Zeit, auch nach den Rissen, die wir in jüngster Zeit wieder hatten, dass sich der Gemeinderat klar dazu bekennt, dass die Wölfin nicht mehr typisch ist. Deshalb soll sich der Kreis jetzt dafür einsetzen, wie es schon der Landrat getan, dass eine Entnahme möglich ist.“

Rainer Gardemann, Fraktionsvorsitzender der CDU, ergänzte: „Wenn man sich hier umhört, ist die Meinung über die Problemwölfin in Schermbeck einhellig. Ich finde wir sollten alle staatlichen Behörden endlich auffordern, Farbe zu bekennen. bei diesem Wolf die Entnahme anzuordnen. Dann ist das deren Job, wir können dazu nur anregen.“

Grüne verweisen auf Naturschutzverbände

Für die Grünen sagte Jürgen Trick: „Es geht nur um diesen einen Wolf und nicht allgemein um den Abschuss aller Wölfe oder den Wolf ins Jagdrecht aufzunehmen. Für uns ist das allerdings ein bisschen schwierig, doch es ist eben auch eine Frage des Tierschutzes. Wenn man abwägt, geht es um ein Tier oder um hunderte oder sogar tausende Tiere, dann ist jedem einzelnen von uns die Entscheidung sehr deutlich geworden.“

Trick ergänzte, seine Partei habe sich an einer Empfehlung orientiert, die von Naturschutzverbänden (darunter BUND und Nabu) abgegeben worden ist: „Da steht eindeutig drin, dass ein Wolf getötet werden sollte, wenn er die Maßnahmen des erhöhten Schutzes von 1,20 Meter überwindet.“

"Die Partei" stimmt nicht für die Entnahme

„Wir haben eine differenzierte Meinung dazu. Die Wölfe werden uns noch weiter begleiten, schließlich haben wir hier auch Naturschutzgebiete geschaffen, die für Wölfe sehr interessant geworden sind. Für die einen ist es ein Problemwolf, für die anderen ein sehr schlauer Wolf, der es gelernt hat, die Absperrungen zu überwinden “, erklärte Manuel Schmidt, der Fraktionsvorsitzende von „Die Partei.“  

Bei der Abstimmung votierten fast alle Ratsmitglieder  für die Resolution zur Entnahme der Wölfin. Nur Manuel Schmidt stimmte dagegen, seine beiden Partei-Mitglieder Timo Gätzschmann und Marc Overkämping sowie Klaus Roth (BfB) enthielten sich der Stimme.    

„Das ist keine einfache Entscheidung, aber die Historie lässt es nachvollziehen, diese Resolution jetzt so zu verabschieden“, sagte Bürgermeister Mike Rexforth abschließend. Damit ist klar: Wölfin Gloria ist von nun an in Schermbeck nicht mehr willkommen.