Wesel. Viele Menschen haben 2020 einiges bewegt, damit es heimatlosen Vierbeinern in Wesel gut geht. Einiges wurde trotz Corona in Bewegung gesetzt.

Wesel. Auch im Tierheim Wesel geht ein Jahr der Herausforderungen zu Ende. Und doch klingt Leiterin Gabi Wettläufer zufrieden. „Wir sind ein bisschen leer“, sagt sie – und das sind für den Tierschutz in Wesel gute Nachrichten. Bereits im November und in den Wochen davor konnte das Team zahlreiche Hunde und Katzen vermitteln. Und endlich: Booba, der junge Rottweiler, der nach einem Beißzwischenfall zweieinhalb Jahre im Tierheim ausharren musste, hat ein Zuhause gefunden. „Das war ein klarer Halterfehler“, sagt Gabi Wettläufer, im Tierheim hatte Booba den freundlichen Riesen gegeben. „Für ihn ist die neue Familie ein Sechser im Lotto“, sagt Wettläufer. Booba lebt jetzt außerhalb NRWs.

Derzeit werden kaum Tiere abgegeben

Es ist ruhig dieser Tage. „Wir haben keine Fundtiere, die Leute bringen ihre Tiere nicht, es werden keine Verletzten aufgelesen. Offenbar haben die Menschen Zeit, sich um ihre Tiere zu kümmern.“ Nach vielen harten Jahren ist das Team berührt davon, wie das Tierheim und sein Anliegen inzwischen seinen festen Platz in Wesel gefunden hat. „Es ist uns im Namen unserer Schützlinge eine Herzensangelegenheit, den großen und kleinen Menschen, die das Tierheim in vielfältiger Weise unterstützen, „Danke“ zu sagen“, veröffentlichte das Team jetzt.

Viele Menschen helfen still und heimlich. Sie nutzen die Spendenbank und die Spendenbox, in der man von 7 bis 19 Uhr vor der Tür Dinge ablegen kann, die die Schützlinge brauchen. Decken, Spielzeug, Kratzbäume und Futter werden dort großzügig abgestellt. Kinder opfern den Inhalt ihrer Spardose für die Tiere. „Keine Spende ist zu klein, um nicht Teil eines großen Ganzen zu sein, einen Beitrag zu Tierarztkosten und Unterhalt für die Tierheimtiere zu übernehmen oder auch größere Projekte wie die Renovierung des Hundebereiches anzudenken“, schrieb das Team jetzt auf der Homepage.

Pfötchencafé und Adventskranzaktion erfolgreich dank der Ehrenamtler

Gabi Wettläufer freut sich über diese positiven Veränderungen. Sie dankt in erster Linie den Ehrenamtlern, Gassigängern und Katzenschmusern. Anfang des Jahres war das Pfötchencafé, an den Start gegangen – und sorgte mit vielen selbstgebackenen Kuchen dafür, dass Geld in die Kasse kam. Ende des Jahres folgten die Adventskränze: Wettläufer dankt den Ehrenamtlern. Und der Stadt Wesel „die unbürokratisch vieles möglich gemacht hat“.

Bei denjenigen, die Tiere bei sich aufnehmen, hat ein Umdenken stattgefunden, stellt sie fest. Im Sommer noch wusste sie nicht wohin mit den vielen Samtpfoten. Aktuell stehen zwei Katzenhäuser leer, konnten gründlich geputzt und in Ordnung gebracht werden. Sind so viel mehr Menschen auf die Katze gekommen? „Nein, es fragen viele gleich nach zwei kleinen Katzen. Oder wollen eine ältere Katze zu ihrer eigenen adoptieren“, erläutert die Tierheimchefin. Früher habe das langer Diskussionen bedurft. „Viele sagen, ich bin berufstätig, sonst ist das Tier den ganzen Tag alleine.“

Weihnachten müssen die Tiere auch versorgt werden

Auch über Weihnachten sind sie aktiv, die Tierpfleger, die Gassigeher und die Schmuser. Schließlich brauchen die Vierbeiner ihre Zuwendung und Routine. „Nur an Heiligabend machen wir eine Stunde früher Schluss, um 18 Uhr“, kündigt Wettläufer an. Zeit für Besinnlichkeit und die Familie.

Wer die Schützlinge des Tierheims Wesel unterstützen möchte, kann unter info@tierheim-wesel.de oder Tel. 0281/56699 mit dem Tierheimteam Kontakt aufnehmen.