Wesel. Hoffen und Bangen bei Mensing an der Hohen Straße in Wesel. Die Modekette hat Insolvenz anmelden müssen. Verwalter sucht einen Investor.
Gut neun Monate nach der Insolvenz in Eigenverantwortung ist das Modehaus Mensing mit Sitz in Bottrop und sechs Filialen in Wesel, Kleve, Dorsten, Rheine, Lingen und Detmold nun insolvent. Der bisherige Sachwalter Dr. Christoph Schulte-Kaubrügger, Rechtsanwalt in Dortmund, wurde zum Insolvenzverwalter. Auf ihn und seine Bemühungen um einen Investor setzen vor allem die Mitarbeiter, denen der Verlust des Arbeitsplatzes droht. Schließlich hat er mannigfaltige Erfahrung auf diesem Gebiet.
André Gunselmann, geschäftsführender Gesellschafter der Mensing Holding GmbH, betont, dass das Unternehmen durch die 2019 in der Velberter Stadtgalerie eröffnete Filiale in die Schieflage geraten sei. Der Laden ist bereits seit Ende April geschlossen während alle anderen Filialen im vergangenen Jahr schwarze Zahlen geschrieben hätten, also auch die in Wesel.
Bürgermeisterin spricht von gutem Standort
Das ist es, was die 39 Mitarbeiter, die teils in Teilzeit arbeiten, in der Kreisstadt hoffen lässt. Auch Bürgermeisterin Ulrike Westkamp spricht von einem guten Standort, der gut angenommen wird, auch wenn die zweite Corona-Welle den Einzelhandel generell stark treffe. Schon länger stehe sie in engem Austausch mit der Leiterin der Weseler Mensing-Filiale Sabine Ostrop.
„Für uns ist es ein sehr großes Anliegen, dass Mensing bleibt.“ Es handele sich schließlich um ein attraktives und gutes Bekleidungshaus, das seit Jahrzehnten in der Stadt verankert sei. Überhaupt habe ein Kaufhaus an dieser Stelle Tradition. Zuvor war dort die Firma Magis ansässig. „Wir hoffen, dass gesehen wird, dass die Filiale in Wesel gut am Markt positioniert ist“, sagt Westkamp.
Am liebsten ein Gesamtpaket
Wie aus Unternehmenskreisen zu erfahren ist, gibt es offenbar einen ersten Interessenten, der in Dortmund den Finger gehoben haben soll. Dabei stellt sich allerdings die Frage, ob er die Mensing-Läden insgesamt übernehmen würde oder nur einzelne, gewinnbringende Filialen. Das Gesamtpaket wäre allen Beteiligten am liebsten, so dass am Ende auch noch der Name Mensing Bestand haben könnte.
In Wesel müsse man sich keine Sorgen machen, dass dort für immer zugesperrt wird , macht ein Kenner der Modehauslandschaft Mut. Und: Schon jetzt sei sicher, dass die Gehälter in den Monaten November und Dezember ausgezahlt würden. So lange laufe der Geschäftsbetrieb auf jeden Fall. Im Januar könnte dann bereits ein möglicher Investor die Geschäfte führen.
Mensing gibt es in Wesel bereits seit mehreren Jahrzehnten in der Fußgängerzone . Die Filiale öffnete 1986 an der Hohen Straße/Ecke Wallstraße in dem markanten Gebäude mit der auffälligen Rundung. Mehrmals wurde das Geschäft im Laufe der Zeit umgebaut, das über eine Verkaufsfläche von insgesamt 1800 Quadratmetern verfügt, die sich über drei Etagen erstrecken.