Wesel. Mit der Variante 2020 will die ISG Domviertel auf die Situation der Künstler, Musiker und Kulturschaffenden im Allgemeinen aufmerksam machen.

Auch das ist in Corona-Zeiten wohl völlig normal: Der Lichterbaum auf dem Großen Markt musste gestern unter Maskenschutz geschmückt werden. In diesem Jahr will die ISG Domviertel auf die besondere Situation der Kulturschaffenden und Musiker aufmerksam machen, macht aus dem Lichterbaum deshalb einen klingenden Weihnachtsbaum.

Zweimal täglich – um 11 und 17 Uhr – erklingen für etwa 15 bis 20 Minuten weihnachtliche Lieder aus den Boxen, von klassisch bis populär. „Grundsätzlich hatten wir uns auch Live-Musik gewünscht“, verrät ISG-Sprecherin Stefanie Steinhauf.

Eine digitale Variante

„Aber das ist wie so vieles der Pandemie zum Opfer gefallen.“ So gibt es nun die digitale Variante der Live-Musik – das ISG-Team hat Lieder mit einer Dauer von fast 23 Stunden ausgesucht. „Selbst wer in den nächsten Wochen zweimal am Tag der Musik lauscht, wird nie das gleiche Stück hören“, schmunzelt ISG-Sprecher Max Trapp.

Bei der Musik nehme man aber natürlich auch Rücksicht auf die Anwohner. Und auch dem Glockenspiel des Domes kommt man mit den geplanten Zeiten nicht in die Quere.

Negative Stimmen rückläufig

Seit 2009 stellt die ISG Domviertel hier in der Woche vor dem ersten Adventssonntag einen Lichterbaum auf – und auch wenn es bereits wieder einige weniger wohlwollende Beiträge auf Facebook gegeben hat, so sind die negativen Stimmen doch zurückgegangen. „Natürlich soll der Baum auch zur Diskussion anregen“, sagt Max Trapp. „Wenn er zur Debatte wird, ist es doch im Sinne der Sache – und eine echte Konstante.“

Etwas deutlicher wird da schon Dagmar Ewert-Kruse, Vorsitzende der Bürgerinitiative Historisches Rathaus Wesel: „Man kann sich natürlich immer auf den Baum am Rockefeller-Center in New York beziehen. Und man muss aber auch mal ehrlich sein: Man kann hier keinen echten Baum platzieren.“ Das ginge bekanntlich wegen der darunter liegenden Decke der Tiefgarage nicht. Die Leute sollten doch mal „das jährliche Gejammer lassen“. Allerdings werde es wohl immer Bürger geben, die sich über die Stahlkonstruktion aufregen.

Für Vorschläge offen

Für Max Trapp bleibt der Lichterbaum jedes Jahr „ein Hingucker.“ Zudem sei die ISG auch weiterhin offen für Vorschläge, wie man den Baum schmücken könne. So hätten im vergangenen Jahr Schüler des AVG den Baum mit Schleifen verziert. „Wir nehmen Ideen fürs nächste Jahr gerne an“, betont Stefanie Steinhauf. Auf eine Tradition indes will die ISG nicht verzichten: Die Spitze des Lichterbaums ziert auch in diesem Jahr der Herrnhuter Stern.

Und auch in der Fußgängerzone wird’s schon richtig weihnachtlich: Da hat die ISG innerhalb des Domviertels wieder Weihnachtskugeln in die Bäume gehängt. Die passenden Klänge gibt’s jetzt jeden Morgen und Nachmittag vom Band...

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