Sabine und Peter van Nahmen planen auf ihrem Grundstück an der Raiffeisenstraße 23 Wohneinheiten – im typischen Niederrheinstil.
Hamminkeln. Peter van Nahmen gibt gleich offen zu, ein wenig in der Nachbarschaft abgeguckt zu haben. „Der Rathausplatz in Kalkar ist echt schön. Davon wurden wir inspiriert.“ Und so wuchs vor knapp einem Jahr die Idee, das Molkereigelände an der Raiffeisenstraße in der Stadtmitte mit Leben zu füllen. Will sagen: Mit einer kleinteiligen Bebauung für neuen Wohnraum in Hamminkeln zu sorgen. So sollen hier nach den Plänen insgesamt 23 Wohnungen entstehen.
Grundstück im Familienbesitz
Was für Sabine und Peter van Nahmen, Inhaber der gleichnamigen Obstkelterei, aber auch so etwas wie eine Herzensangelegenheit ist, denn das Grundstück befindet ich schon seit vielen Jahrzehnten in Familienbesitz. Bis vor etwa zwei Jahren wohnte dort die den meisten in der Stadt als Dorfschullehrerin wohl bekannte Frau Wirth, die dann im Alter von 97 Jahren verstarb. In Kürze soll der Bungalow dort abgerissen werden, um dem großen Vorhaben namens „Obst-Quartier“ Platz zu schaffen.
Die van Nahmens griffen zudem eine Idee des Architektenwettbewerbs zum Molkereiplatz auf – nämlich die Schaffung eines etwa sieben Meter breiten Grünstreifens mit – natürlich – einigen Obstbäumen darauf. Auch weil sich früher auf dem Gelände eine alte Streuobstwiese befand, auf dem noch der Vater von Peter van Nahmen spielte.
„Darüber wird im Ort noch oft erzählt“, sagt Peter van Nahmen, „auch deshalb habe ich natürlich einen engen Bezug zu diesem Grundstück.“ Mit Schautafeln will der Inhaber der Obstkelterei die Verbindung von Historie und Gegenwart herstellen.
Bebauungsplan ist Thema im Ausschuss
Peter van Nahmen hat der Politik die Pläne bereits vorgestellt, hat in den vergangenen Wochen jede Ratsfraktion besucht und darüber berichtet. Denn bei der nächsten Sitzung des Planungsausschusses am 2. Dezember steht die Änderung des Bebauungsplanes auf der Tagesordnung. Bürgermeister Bernd Romanski jedenfalls steht dem Projekt schon einmal positiv gegenüber. „Es ist ein ganz ansprechendes Konzept. Zudem gibt es die Chance, ortsnah zu wohnen. Denn viel zentraler geht es nicht.“
Wohnraum wird bekanntlich auch in Hamminkeln gesucht – und an dieser Stelle ist eine dichte Wohnbebauung für die Verwaltung auch wünschenswert. Ein wichtige Rolle spielt dabei auch, dass laut der Pläne eine drei- bis viergeschossige Bauweise vorgesehen ist.
Stellplätze statt Tiefgarage
Van Nahmen hat mit dem Schermbecker Architekten Johannes Brilo einen alten Bekannten „verpflichtet“, der schon in der Obstkelterei seinen Ideen einbrachte. „Wir greifen den Ur-Niederrheinstil auf, vielleicht auch mit einem Hauch der niederländischen Bauweise“, verrät van Nahmen.
Die geplante Bebauung entfaltet aufgrund der Geschossigkeit und Höhe eine dominante Wirkung, orientiert sich aber mit dem Höhenmaß an der benachbarten und gegenüberliegenden Bebauung, so dass kein überdimensionierter Fremdkörper entsteht. Es soll keine Tiefgarage, dafür Stellplätze im Umfeld geben.