Schermbeck/Hünxe. Kritik am der Kreistagsfraktion am Kreis Wesel und an der Firma Nottenkämper. Forderung: Flächendeckende Bohrungen seien nun erforderlich.

„Die Einschätzung der Kreisverwaltung, dass die Gefährdungsabschätzung des AHU-Gutachtens durch das neue Gutachten bestätigt wurde, können wir weder den Aussagen des Gutachters noch der Stellungnahme der Ministerin entnehmen“, erklärt Ulrike Trick für die Grünen-Kreistags-Fraktion.

Nach Ansicht der Grünen hätten sowohl die Firma Nottenkämper als auch der Kreis Wesel als Genehmigungs- und Aufsichtsbehörde „offenkundig mehrmals und über Jahre und Jahrzehnte bewiesen, dass sie nicht in der Lage sind, eine Wiederverfüllung der Tongrube zuverlässig, fachgerecht und sicher durchzuführen.“

Auch die Überwachung sei gescheitert. „Die sehr hohen ph-Werte und die Belastungen des Sickerwassers mit Sulfat, Chlorid, Nickel und Zink übersteigen unsere schlimmsten Befürchtungen um ein Vielfaches,“ so Trick weiter. Die Inhaltsstoffe wiesen auch darauf hin, dass die von der Bezirksregierung genehmigte Ablagerung von Steinkohlenflugasche grob fahrlässig war.

Nach Ansicht der Grünen-Kreistagsfraktion belege das neue Gutachten , dass es eben nicht, wie im AHU-Gutachten behauptet, eine Million Jahre brauche bis mit dem Sickerwasser Schadstoffe aus dem Verfüllkörper austreten.

Sicherheit des Grundwassers

Die Sicherheit des Grundwassers müsse oberste Priorität haben.

Flächendeckende Bohrungen seien nun erforderlich, um Aufschluss zu erhalten über Lage und Zusammensetzung der grundwassergefährdenden Stoffe.

Dies und die Vorlage aller fehlender Unterlagen durch den Kreis, ermöglichten es dem nachfolgenden neutralen Gutachter, sich ein umfassendes Bild über den Zustand der Verfüllun g zu machen und Maßnahmen zu empfehlen.

Entsprechend der Zusage der Ministerin, müssten diese Aufgaben schnellstens in Angriff genommen werden.

„Auch wenn der vollständige Rückbau von 13 Millionen Tonnen Material laut Gutachten eventuell mehr als 1 Milliarde Euro kosten würde, muss bei entsprechenden Erkenntnissen diese Option bestehen bleiben. Dabei müssen die Kosten aller Maßnahmen von der Firma Nottenkämper getragen werden“, so die Kreis-Grünen.