Wesel. Die Kreissynode wurde unter hohen Schutzauflagen nur mit gut 50 Personen im Willibrordi-Dom abgehalten. Erstmals gab es einen Livestream.
Thomas Brödenfeld (58) ist für eine weitere Amtszeit als Superintendent des Kirchenkreises Wesel mit großer Mehrheit wiedergewählt worden.
In den Kreissynodalvorstand, das Leitungsgremium des Kirchenkreises Wesel, wurde ebenfalls eine Reihe neuer Mitglieder hineingewählt: als theologische Vertreterinnen und Vertreter Pfarrer Dirk Meyer (Skriba) sowie die Pfarrerinnen Anke Bender und Sabina Berner-Pip, als weitere nichttheologische Synodalälteste Horst Dischek, Anke Laser, Günter Freßmann, Daniela Krasch und Christiane Hermsen.
8,7-Millionen-Euro-Haushalt verabschiedet
Auch der Haushalt für 2021 mit einem Volumen von rund 8,7 Millionen Euro wurde verabschiedet. Die auf drei Stunden stark verkürzte Synode tagte angesichts der Corona-Pandemie unter hohen Schutzauflagen nur mit gut 50 Personen im Dom.
Erstmals wurde das Geschehen auch als Livestream für nicht anwesende Gäste übertragen.
Während der Synode ermittelte ein Messgerät den CO2-Gehalt der Luft. Gleichzeitig wurde das Brautportal zur besseren Belüftung regelmäßig geöffnet.
In seinem Bericht, der erstmals nur schriftlich vorlag, äußerte sich Brödenfeld unter anderem zur Rolle der Kirche im Verlauf der Pandemie seit dem Frühjahr: „Als Mitte März der Lockdown das Leben in Deutschland und in vielen anderen Ländern Europas für Wochen und Monate in nie zuvor gekannter Weise lähmte und in eine Schockstarre versetzte, entstand zugleich eine Kreativität neuer kirchlicher Angebote, die gerade auch viele kirchenkritische Menschen erstaunte.“
Seelsorge, Zuspruch und Trost
Dabei erfuhren die Menschen aber, dass alle Aktionen nicht die persönlichen Begegnungen ersetzen konnten. „Wenn wir uns jetzt wieder vor beziehungsweise mitten in einem zweiten Lockdown befinden, muss Kirche in besonderem Maße darauf achten, mit den Angeboten von Gottesdiensten und Seelsorge, Zuspruch und Trost, als systemrelevant anerkannt und gesehen zu werden.“
Ein nochmaliges Reduzieren und Aussetzen von Gottesdiensten und Angeboten der Seelsorge und Begleitung müsse unter allen Umständen vermieden werden.
Brödenfeld begründete seine erneute Kandidatur nach acht Jahren Amtszeit als Superintendent und 24 Jahren im Dienst des Kirchenkreises mit dem Wunsch, seine Erfahrungen in die herausfordernde Zeit einzubringen.
Er suche nach neuen Gestaltungsmöglichkeiten und sehe noch viel Spielraum, um den Kirchenkreis an der Seite der Gemeinde als „Dienstleister und Partner“ weiter auszubauen.