Wesel. Rund 80 neue Familien kommen zur Tafel. Vorerst kann der Verein sie mit Lebensmitteln versorgen. Ob das auf Dauer geht, ist fraglich.

Die Coronazeit lässt die Bedürftigkeit ansteigen, das spürt die Tafel in Wesel. Zwar kommen unterm Strich nicht mehr Personen als zu früheren Zeiten zur Lebensmittelausgabe, es sind aber viele neue Bedürftige darunter, während ein Teil der Bestandskundschaft derzeit wegbleibt – möglicherweise aus Infektionsschutzgründen, wie der Vorsitzende Horst Maiß berichtet.

Einen willkommene Spende konnte er nun beim Rewe-Markt Peeters in Flüren entgegennehmen: Gut 150 Lebensmitteltüten hatten die Kunden dort zugunsten der Tafel gekauft und im Supermarkt hinterlegt.

Diese alljährliche Aktion der Rewe-Märkte ist für die Tafel-Kunden immer eine zusätzliche Überraschung, weiß Maiß: „Da sind Sachen drin, die sie sonst nicht bekommen.“ Nuss-Nougat-Creme beispielsweise und andere haltbare Lebensmittel.

Tafel-Team hat die Arbeit an Coronaregeln angepasst

Das Tafel-Team musste pandemiebedingt seine Arbeit zwar etwas umstellen, will aber auf keinen Fall den Laden am Mühlenweg schließen. „Solange wir Personal und Lebensmittel haben, machen wir weiter“.

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Das habe das Team beschlossen, so der Vorsitzende. Ein Desinfektionsspender steht nun bereit, Masken sind natürlich auch Pflicht und es dürfen nur zwei Kunden gleichzeitig den Flur betreten, wo sie die Waren in Empfang nehmen. Ein dritter Kunde kann draußen bedient werden.

Rund 15 Personen gehören derzeit zum aktiven Kern des Tafel-Teams. Damit komme man zurecht, so Horst Maiß. Auch Lebensmittelspenden erreichen den Verein weiterhin. Und die Resonanz der Rewe-Aktion war so groß, dass jede Familie mit einer Tüte versorgt werden kann, Eltern mit mehreren Kindern sogar mit zwei.

Schon in den Monaten vor der Coronazeit, berichtet der Vorsitzende, hat die Weseler Tafel 120 neue Familien aufgenommen, gut 240 kamen bis zur Krise regelmäßig, um sich mit Lebensmitteln zu versorgen.

Tafel-Kunden: Die Bedürftigkeit wird geprüft

Infolge der Pandemie sind inzwischen weitere 80 Familien hinzugekommen. Aus welchem Grund, kann Horst Maiß nicht genau sagen, danach werde auch nicht gefragt. „Aber wir prüfen die Bedürftigkeit, das müssen die Kunden nachweisen.“ Diese Neukunden können bis auf weiteres versorgt werden, solange weniger Bestandskunden kommen. Aufnehmen kann die Tafel die Neuen erst einmal nicht, so Maiß: „Wir müssen gucken, in wieweit wir nach der Krise für sie Lebensmittel haben“.

Informationen zur Wesel Tafel, den Öffnungszeiten und Kontaktinformationen gibt es auch im Internet unter www.weseler-tafel.de oder unter 0281/164 16 85.