Aufräumen in der Natur an der Lippemündung in Wesel
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Wesel. Plastikmüll gefährdet die Natur – Nabu und das Unternehmen Zoxs haben jetzt wieder zur großen Aufräumaktion an der Lippemündung gerufen
Der Lippemündungsraum stellt mit seinem seltenen Mündungsdelta einen sechs Kilometer langen, besonderen Lebensraum für Flora und Fauna dar. Seltene Vogelarten wie Kormorane, Flussregenpfeifer oder Austernfische leben und brüten hier. Dabei kommt es öfter vor, dass die Tiere den angeschwemmten Plastikmüll als Nahrung ansehen und daran sterben.
Um das zu vermeiden, organisierte die Nabu-Kreisgruppe Wesel in Zusammenarbeit mit der „Initiative Lippemündungsraum“ und der Firma Zoxs am Samstag bereits zum zweiten Mal eine Müllsammelaktion im Naturschutzgebiet.
Zahlreiche freiwillige Helfer, darunter viele Familien, fanden sich dazu am Lippeschlösschen ein. Ausgestattet mit Greifzangen und Müllsäcken des ASG startete das Auflesen des Unrats unter Einhaltung der Corona-Bedingungen.
Zusammen arbeitete man ganz im Sinne des Nabu am Erhalt der niederrheinischen Kulturlandschaft. Um das zu ermöglichen, brauche man zuerst eine Sondergenehmigung, die garantiert, dass die Vögel nicht in ihrer Brutzeit gestört werden, so der Nabu-Vorsitzende Peter Malzbender. Ganz schlimm für die Tiere seien die Wattestäbchen, die das Klärwerk nicht auffängt und die dann in den Rhein gelangen. Der Lippemündungsraum sei ein Eldorado für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten, welches zu schützen gilt zu schützen und die Zunahme der Artenvielfalt zu unterstützen.
Müll stört schon die Kleinsten
Weseler Lippemündung von oben
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Das haben sich auch Beate Halwitschka mit ihrem Enkelkind Jan in den Kopf gesetzt. Bereits privat sammeln sie bei Spaziergängen den Müll auf: „Es stört mich, wenn ich aus dem Kindergarten komme und da überall Müll liegt“, erklärt der Vierjährige und fährt mit seiner Arbeit konzentriert fort.
Auch Britta Fennema versucht ihren Beitrag mit ihren vorhandenen Möglichkeiten zu leisten und sammelt öfter den angeschwemmten Müll am Rhein, um ihn anschließend regelkonform zu entsorgen.
Weitere Maßnahmen um die Umwelt zu schützen, ergreift Beate Awatar mit ihren Patenkindern Cheyenne und Tyler Möller: Sie fahren, wenn es sich einrichten lässt, beinah nur noch mit dem Fahrrad. So ging es also auch mit dem Drahtesel zum Treffpunkt am Lippe-schlösschen.
Grünflächen zum Anbau von Obst und Gemüse nutzen
Kooperationspartner Zoxs macht sich darüber hinaus für weitere Projekte stark, die der Nachhaltigkeit dienen. „Essbare Stadt“ heißt das aktuelle Projekt, für welches das Recommerce-Unternehmen den Antrag bereits im September einreichte. Grünflächen in Wesel sollen dabei zum Anbau von Obst und Gemüse verwendet werden und als Ersatz für einen Garten oder Balkon dienen.
Kinder sollen lernen mit der Umwelt umzugehen und sich selbst um das Anpflanzen, Pflegen und Ernten der Ressourcen zu kümmern. Als Vorbild dienen die Städte Bocholt und Borken, bei denen man das Projekt bereits realisierte.
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