Wesel. Die Klimaoffensive des Kreises Wesel ist beschlossen. Sie wird sich aber über Jahre hinziehen. Schritt für Schritt sollen Dinge umgesetzt werden.
Beim jüngsten Kreistag gab es eine lange Tagesordnung abzuarbeiten, um dem neuen Kreistag ein geordnetes Haus zu übergeben. Ein Thema, das sich noch über Jahre hinziehen wird, ist die Klimaoffensive.
Der Kreis will seine Kommunen dabei unterstützen, das Thema Klimaschutz in der Bauleitplanung zu verankern, ferner ist die energetische Stadtsanierung ein Thema. Unter der Leitung des Kreises ist eine Arbeitsgruppe Klimaschutz in der Bauleitplanung gegründet worden. Klimaangepasstes Bauen, nachhaltige Quartiere und die Ressourceneffizienz neuer Gebäude gehören dazu. Ziel ist eine gemeinde- oder stadtweite Strategie, die der Kreis flankieren kann.
Auch interessant
Zudem soll ein regionales Radwegenetz entstehen, das auf Pendelnde ausgerichtet ist – nur so sei es möglich, Menschen für den Umstieg aufs Rad zu motivieren. Bei dem Projekt arbeiten Kreis, Kommunen, RVR und Land zusammen. Ein Koordinierungskreis mit den kreisangehörigen Kommunen ist gegründet – der fordert unter diesem Punkt nicht nur das Rad, sondern alle Mobilitätsthemen zu bearbeiten.
Auch interessant
Weiteres, ehrgeiziges Ziel: Es soll mehr Wald im Kreis Wesel geben, allerdings sind die Flächen ohnehin knapp und von der Landwirtschaft stark nachgefragt. Auf seinen eigenen Flächen kann der Kreis laut Verwaltung nur außerhalb wertvoller Grünlandflächen Wald anbauen – aktuell stehen nur zwölf Hektar zur Verfügung und die sind an Landwirte verpachtet.
Weiteres Land muss angekauft werden, sollen nennenswerte Vorteile für den Klimaschutz kommen. Die Verwaltung schlägt Gespräche mit den Landwirten, besonders den Pächtern, vor, denn sie rechnet mit Widerständen und will Härtefälle vermeiden. Neben Wald soll es auch mehr Hecken und Gehölzstreifen geben: In den 1990er Jahren gab es einen Heckenwettbewerb, den die Verwaltung wiederbeleben möchte. Er war zusammen mit den Bauern umgesetzt worden. Hier sieht man im Kreishaus mehr Aussicht auf Erfolg als beim Thema Wald.
Hecken pflanzen und pflegen
Es reicht aber nicht aus, Hecken zu pflanzen, sie müssen auch gepflegt werden. Die in den 1990er Jahren gesetzten werden aktuell nur dann auf den Stock gesetzt, wenn die Grundstückseigentümer das fordern. Aktuell untersucht die Verwaltung, welche Hecken es gibt, welche Pflege sie benötigen und ob möglicherweise Ersatz gepflanzt werden muss. Die Pflege soll besser werden.
Nur einige von zahlreichen Punkten, in denen der Kreis Wesel für den Klimaschutz aktiv werden will.