Wesel. Mitarbeiter müssen derzeit viel Aufklärungsarbeit leisten. Heizpilze und Wärmestrahler könnten in den kommenden Monaten eine Renaissance erleben.
Nein, über mangelnde Arbeit kann sich das Ordnungsamt der Stadt Wesel auch in den Herbstferien nicht beklagen. „Wir haben derzeit sehr, sehr viele Anfragen von Leuten, die im privaten Rahmen feiern möchten“, verrät Fachbereichsleiter Gerd Füting. „Und müssen auch sehr viel Aufklärungsarbeit leisten.“
Denn seit dem 1. Oktober at das Land eine neue Corona-Schutzverordnung für private Feierlichkeiten erlassen. Feiern innerhalb des eigenen privaten Bereichs sind demnach weiterhin nicht anzeigepflichtig, die mit mindestens 50 Personen außerhalb in Veranstaltungsräumen dagegen schon.
Acht Veranstaltungen angemeldet
Und in den ersten beiden Oktober-Wochen habe es dafür auch vermehrt Anfragen gegeben, so seien dem Ordnungsamt insgesamt acht Veranstaltungen – darunter auch Hochzeitsfeiern - angekündigt worden. Die Menschen hätten sich dabei aber als äußerst verantwortungsbewusst erwiesen, so Füting, bei den stichprobenartigen Kontrollen seien bisher keine Verstöße festzustellen gewesen. Stets seien die Personenlisten genauestens geführt worden, auch die Hygienevorschriften seien eingehalten worden.
Allerdings habe das Ordnungsamt seine Personalstärke hochfahren müssen, intern mehr Mitarbeiter für diesen Bereich abstellen müssen. Tagtäglich müsse man mit Blick auf die größeren Städte im Umkreis aber damit rechnen, dass die Corona-Schutzverordnung des Landes wieder geändert wird – wenngleich der Kreis Wesel mit einer Inzidenz von derzeit 27,8 noch von der prekären 35er-Marke entfernt ist.
Zahl der Strahler verdoppelt
Heizpilze und Infrarotheizstrahler erleben derzeit eine Renaissance - und könnten auch den Gaststätten in Wesel und Umgebung über den grauen Herbst und kalten Winter hinweghelfen. Jörg Bluhm, Inhaber der Gaststätte „Blühmis“ am Kornmarkt wird im Außenbereich jedenfalls mächtig aufrüsten, hat zu seinen derzeit vier Infrarotstrahlern noch einmal weitere vier nachgeordert, wird also verdoppeln.
„Die Kapazität ist beschränkt, das ist natürlich eine schwierige Situation“, sagt Jörg Bluhm. Und gerade dafür ist das Sitzen im Außenbereich sehr wichtig – so lange es trocken bleibt. Schon in den vergangenen Wochen war der Platz vor der Tür stark frequentiert.
Kneipe schließt um 1 Uhr
Doch auch im Inneren der Kneipe rüstet Bluhm auf: Um den Luftaustausch zu verbessern hat er einen Hochleistungsluftreiniger bestellt, der in der kommenden Woche eintrifft und immerhin knapp 3800 Euro kostet. Wenngleich der Zuspruch nicht so groß ist wie in der Zeit vor Corona will Jörg Bluhm nicht klagen.
Allerdings schließt das Lokal an Wochenendenden jetzt schon um 1 Uhr. „Das sollte momentan reichen.“ Was die Einhaltung der Hygieneregeln betrifft, kann Jörg Bluhm durchweg Positives berichten. „Die Gäste sind sehr einsichtig, versuchen darauf zu achten, eine Maske zu tragen.“