Wesel. Beim Auftakt der Projekts „Treffpunkt Gemeindegarten“ der evangelischen Kirchengemeinde war das Interesse größer als erwartet.

Der große Gemeindegarten rund um die evangelische Kirche am Lauerhaas ist eine gepflegte Rasenfläche, umzäunt, mit einem erhaltenswerten Baumbestand. „Nur Gras, ein totes Objekt“, beschreibt ein älterer Herr, studierter Botaniker, das Gelände, freudig motiviert, diese Fläche zu beleben.

Genau das ist es, was den Organisatoren des Projektes „Treffpunkt Gemeindegarten“, Felizitas Blome und Dieter Skusa, vorschwebt: Menschen zusammenzubringen, die Lust haben, gemeinsam einen Garten zu gestalten, in dem sich Menschen generationsübergreifend, mit und ohne Handicap, wohlfühlen und engagieren. Dazu wurde Felizitas Blome als Projektkoordinatorin von der evangelischen Gemeinde eingesetzt, gefördert wird das Projekt von der Aktion Mensch. Hier gibt es mehr aus Wesel, Hamminkeln und Schermbeck

Tatsächlich kamen bei der ersten Zusammenkunft im Gemeindehaus weit mehr Interessierte zusammen, als Felizitas Blome erhofft hatte. Beim Besuch des Gartens zeigte sie den Teilnehmern des offenen Angebotes, welche Fläche freibleiben muss, wo eine Zuwegung verlaufen könnte und welche Teile des Grundstückes vor und hinter der Umzäunung zur Neugestaltung zur Verfügung stehen.

Kreativität, Idealismus und Ideenreichtum

Als Überraschung hatte Jugendleiter Dieter Skusa eine Bank mitgebracht, die er mit Teilnehmern einer Fortbildung in Bonn gezimmert hatte. Der Referent hatte am Ende des Workshops beschlossen, dieses Holzhandwerksstück den Weselern zu schenken, als Ansporn für das nun startende Projekt.

In der Vorstellungsrunde stellte sich schnell heraus, dass hier eine perfekte Mischung von Menschen mit Idealismus, Kreativität, Begeisterung, Fachwissen, Ideenreichtum und grünem Daumen zusammengekommen war.

Sei es die Studentin der Landschaftsökologie, der Auszubildende im dritten Lehrjahr zum Landschaftsgärtner, der sich ehrenamtlich engagieren will, die Dame, die nun in einem Sechsfamilienhaus wohnt und ihre Leidenschaft aufs Gärtnern sich nur noch auf die Ausbeute in Pflanztöpfen beschränken kann. Oder eben der Senior mit Rollator, der nicht mehr selbst mit anpacken kann, aber sein Wissen gerne zur Verfügung stellt.

Viele Ideen

Felizitas Blome verstand es, die Ideensammlung anzuspornen. So wurde eine Boulebahn genauso gewünscht wie die Anlage eines Bienen- und Igelhotels, ein Kräutergarten, eine Sitzecke, in deren Mittelpunkt die Bank stehen soll – vor dem Zaun. Eine Himbeerhecke, damit Kinder ernten können, ebenso ein Nutzgarten, ein Feuerbohnenzelt als Laube für Kinder, eine Regenwasserzisterne, eine Kräuterspirale, ein Wasserspiel, Duftrosen, Hochbeete, sogar Wein anzupflanzen oder die Umzäunung mit Wicken oder Kapuzinerkresse zu bestücken wurde vorgeschlagen.

Nächstes Treffen am 6. November

Viel Zeit haben die Interessenten jetzt in den Herbst- und Wintermonaten, um gemeinsam zu planen. Zum Ende der Gartensaison kommen alle noch einmal am 6. November zusammen, um Blumenzwiebeln ins Erdreich zu geben. „Denn wir haben den Frühling im Blick“, resümiert Felizitas Blome, glücklich darüber, wie viele Leute daran interessiert sind, den Gemeindegarten als Gemeinschaftsprojekt umzusetzen. Natürlich können noch zu jeder Zeit Gartenfreunde hinzukommen. Auch Pfarrer Albrecht Holthuis als Nachbar will sich selbstverständlich mit Ideen und Manpower einbringen.

>Weitere Infos>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>

Wer bei der Gartengestaltung mitmachen, vielleicht sogar eine Pflegepartnerschaft für einen Teilbereich übernehmen oder an dem Bau eines Objektes - beispielsweise aus Holz - teilnehmen möchte, kann Kontakt mit Felizitas Blome, 0157/347 55851, oder Dieter Skusa, 0281/ 52653, aufnehmen.