Wesel. Schnell, scharfzüngig und mit einer Prise Humor: Lower Rhine Poetry Slam im Scala Kulturspielhaus Wesel.

Fünf Künstler präsentierten jetzt im Scala Kulturspielhaus beim „Lower Rhine Poetry Slam“ ihre eigenen Werke als Kurzgeschichten, szenische Monologe oder auch Gedichte in einem „Wettstreit“, bei dem sich allerdings niemand streitet. Im Gegenteil - die Kontrahenten waren alle in der Sache vereint. Unter besonderen Bedingungen war es ihr Anliegen, das Publikum mit vielen Worten zu unterhalten und in einem vorgegebenen Zeitrahmen von sechs bis acht Minuten natürlich zu überzeugen.

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Moderatorin war Sandra da Vina, die bereits seit 2012 auf den Poetry-Slam- und Kleinkunstbühnen tätig ist. Sie hat lange Erfahrung mit dieser Kunstform, schließlich war sie schon einmal die erste NRW-Meisterin in diesem Fach. Die Künstler traten in zwei Blöcken auf, in denen sie mit einer Punkte-Skala von 1 bis 10 bewertet wurden.

Reime über Engels und Marx

Mit dabei waren Michael Schumacher aus Xanten, der beispielsweise über Friedrich Engels und Karl Marx in Reimform „referierte“. Noch vor kurzem war er auf dem Marktplatz in Flüren zu hören. Marcel Ifland aus Wanne-Eickel las im St. Pauli-T-Shirt von seinem Tablet ab und lästerte über ein „Treppenhaus-Twitter“. Gemeint war die Pinwand für Hausbewohner mit zahlreichen Notizen.

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Aus Essen kam Kim Catrin, die in einem rasenden Tempo ganz auswendig ein Gedicht ablieferte und später noch über eine besondere Art von Liebeserklärung sprach. („Es gibt so viele Arten, einen Menschen zu lieben.“) Malte Küppers aus Duisburg erklärte seine Heimatstadt, wie sie wirklich ist. „Das einzig Gute an Duisburg ist, dass man aus Duisburg wegkommt“, sagte er.

Schließlich das Fazit: „Berlin kann jeder, aber Duisburg muss man wollen.“ Felicitas Friedrich aus Bochum hingegen war nicht aus der Fassung zu bringen, als sie ihren Text über die eigenen Gedanken und Wissenswertes über den Körper in Windeseile vortrug. Alles war an diesem Abend erlaubt, mal komisch, mal ernst mit manch einer Überraschung am Ende des Vortrags.

Malte und Kim gewinnen den Poetry Slam

Die Jury hatte es nicht immer leicht, dennoch gab es am Schluss der lohnenswerten knapp zweieinhalb Stunden gleich zwei Gewinner: Malte und Kim wurden zu Siegern gekürt, denn sie hatten beide die gleiche Anzahl an Punkten.

Der nächste Veranstaltung Poetry Slam findet am 22. November wieder im Scala statt. Karten gibt es im Vorverkauf und eventuell dann auch noch an der Abendkasse.