Schermbeck. Auf Einladung des Gahlener Bürgerforums informierte sich der CDU-Landratskandidat direkt vor Ort über den Ölpellet-Skandal im Mühlenberg.

Zu einer Fahrradtour rund um den Mühlenberg luden Matthias Rittmann und Stefan Steinkühler vom Gahlener Bürgerforum Ingo Brohl, den Landratskandidaten der CDU, am Dienstagvormittag ein. Mit dabei war auch Ralf Lange, das zukünftige Kreistagsmitglied der Freien Wähler in Wesel und Mitglied der Engagierten Bürger Hünxe (EBH). „Wir möchten dem Landratskandidaten einen visuellen Eindruck der Massen an Erdbewegungen ermöglichen“, so Steinkühler. Im Mühlenberg lägen 30.000 Tonnen Ölpellets, sowie auch unbekannte Giftstoffe.

Wunsch nach Informationen

Steinkühler und Rittmann hoffen, dass mit einem neuen Landrat das Problem die Chance erhält, nach so langer Zeit gelöst zu werden. Für das Gahlener Bürgerforum und vor allem für die Menschen, die hier leben, sei es wichtig, zu wissen, was genau in dem Mühlenberg liege, so Steinkühler und Rittmann. Schließlich gebe es im Umfeld eine Brunnengalerie für die Trinkwasserversorgung und ein angrenzendes Naturschutzgebiet. Außerdem sei das seit einem Jahr andauernde Disziplinarverfahren gegen einen Mitarbeiter bisher ohne Ergebnis.

Landratskandidat Ingo Brohl (vorne) informierte sich bei einer Fahrradtour um den Berg über den Umweltskandal im Mühlenberg. Ihn begleiteten (von links) Stefan Steinkühler, Ralf Lange und Matthias Rittmann.
Landratskandidat Ingo Brohl (vorne) informierte sich bei einer Fahrradtour um den Berg über den Umweltskandal im Mühlenberg. Ihn begleiteten (von links) Stefan Steinkühler, Ralf Lange und Matthias Rittmann. © FFs | Erwin Pottgiesser

Ingo Brohl machte deutlich, dass ihm das Problem nicht unbekannt sei. Er war beim WDR-Stadtgespräch im Cafe Holtkamp im September letzten Jahres zugegen und auch an der Umwelt- und Planungsausschuss-Sitzung im März diesen Jahres, bei dem der Skandal Thema war, habe er teilgenommen, berichtete er.

Nicht einmauern

Brohl kritisierte die Haltung des derzeitigen Landrats: „Es schafft kein Vertrauen der Menschen in die öffentliche Verwaltung, wenn man sich derart einmauert“. Brohl versprach bei seiner möglichen Wahl, das Problem mit maximaler Transparenz angehen zu wollen.

„Natürlich habe ich momentan nur den externen Blick und weiß nicht, wie sich das Problem intern darstellt“, fügte er an.

Aber er wolle zumindest in der Beziehung ein unbequemer Landrat werden. Es sei nicht wegzudiskutieren, dass hier kriminelle Energien gegriffen haben. Aus diesem Grund müsse genau geprüft werden, wie das in Zukunft zu verhindern sei.

Zum schwebenden Disziplinarverfahren sagte er: „Ich könnte mir vorstellen, das Mitarbeiterproblem von außen anschauen zu lassen“.

Die Haltung des derzeitigen Landrates biete einen Nährboden für viele böse Ideen, ist Brohl überzeugt. „Das Mauern bringt nicht nur den Landrat, sondern die gesamte Verwaltung in Verruf.“

Ralf Lange aus Hünxe fände es sinnvoll, beim Unternehmen Nottenkämper einen Deponierat zu installieren.

Das sei zwar schwierig, aber: „Vielleicht lässt sich die Familie Nottenkämper darauf ein,“ so Lange, der sich davon mehr Transparenz auch in Bezug auf das Grundwassermonitoring versprach. Am Ende der Tour zeigte sich Brohl überrascht von der Dimension des Geländes und von der Vielzahl der offenen Gewässer, die es dort gibt.