Hamminkeln. Die Christdemokraten verlieren drei Ratsmandate. Die neue Freie Wählergemeinschaft der Isselgemeinden erreicht ein erstaunliches Ergebnis.

Der künftige Stadtrat von Hamminkeln ist um eine Gruppierung reicher. Die Freie Wählergemeinschaft der Isselgemeinden (FWI), die sich um den Ex-SPD-Ratsmann Martin Wente gegründet hatte, holte aus dem Stand 10,84 Prozent der Stimmen und und wurde somit auf Anhieb viertstärkste Kraft in Hamminkeln vor der USD mit 9,21 Prozent und der FDP mit 7,31 Prozent.

Für viele Außenstehende war das ein erstaunliches Ergebnis, das sich vor allem aus der Stärke der Kandidaten in Hamminkeln selbst erklären lässt. Denn in den vier Wahlbezirken im Stadtzentrum holten die aufgestellten FWI-Kandidaten um die 20 Prozent der Stimmen. Martin Wente unterlag im Wahlbezirk 3.0 (ehemalige Realschule Hamminkeln) mit 25,28 Prozent nur knapp dem direkt gewählten SPD-Kandidaten Hermann Raveling, der 25,41 Prozent erzielte. Die Wählergemeinschaft holte vier Ratssitze.

Freie Wählergmeinschaft der Isselgemeinden ist zufrieden

Martin Wente, der am Wahlabend seinen Geburtstag feiert, war mit dem Ergebnis zwar „mehr als zufrieden“. Aber wirklich überrascht war er nicht. „Wir hatten hier im Vorfeld spekuliert, wo wir wohl landen würden. Ich habe auf 10,7 Prozent getippt“, erzählte Wente der NRZ.

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Lange Gesichter dagegen gab es bei der CDU. Sie wurde zwar wieder stärkste Fraktion, musste aber viele Federn lassen. Von 44,95 Prozent rutschten die Christdemokraten auf auf 36,17 Prozent. Damit hat die CDU drei Ratsmandate verloren und landet bei 14 Sitzen. Der Versuch, Sandra Neß als Spitzenkandidatin auf der Reserveliste abzusichern, weil die Dingdenerin im Wahlkreis 8 (Ehemalige Hauptschule Dingden) gegen das populäre Rats-Urgestein Helmut Wisniewski (USD) antrat, misslang, denn die Reserveliste zog nicht.

CDU will die Kommunalwahl in Ruhe analysieren

Für den Stadtverbandsvorsitzenden Norbert Neß ist das Ergebnis insgesamt „nicht erfreulich. Parteivorstand und neue Fraktion werden die Ergebnisse in den einzelnen Bezirken in Ruhe analysieren und Schlüsse daraus ziehen.“ Die CDU sei mit Grünen und FWI zwischen die Mühlsteine zweier, teilweise neuer „bürgerlicher“ Kräfte gekommen.

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Ähnlich sahen es Hermann Lackermann von der FDP und Helmut Wisnieswki von der USD. Die FDP musste lange zittern, bleibt aber mit drei Mandaten im Stadtrat, gleiches gilt für die USD, die wieder vier Sitze geholt hat.

Kein schönes Wahlergebnis für die SPD

Für die SPD sei es „kein schönes Wahlergebnis“, erklärte Fraktionschef Jörg Adams angesichts eine Verlusts von 6,8 Prozent. Zwar hat die SPD wieder vier Direktmandate geholt, allerdings schrumpft die Fraktion von zehn auf acht Mitglieder. Der erwartete Rückenwind der Bürgermeisterwahl blieb bei den Sozialdemokraten aus. Hier gibt es mehr aus Wesel, Hamminkeln und Schermbeck

Die Grünen erreichten mit 15,15 Prozent zwar ein gutes Ergebnis (plus 5,8 %), doch Fraktionschef Johannes Flaswinkel hatte sich mehr ausgerechnet. Dennoch: Immerhin sitzen jetzt mit sechs Fraktionsmitgliedern zwei Grüne mehr im Stadtrat.