Hamminkeln. Zum ersten Mal hat die Stadt einen Wettbewerb für die Umgestaltung des Hamminkelner Molkereiplatzes veranstaltet. Nun stehen die Gewinner fest.

Dass Ausstellungen im Foyer des Hamminkelner Rathauses stattfinden, ist keine Seltenheit. Doch trotzdem ist die Ausstellung die am Freitag eröffnet wurde, eine Premiere. Zum einen handelt es sich um ein relevantes Thema in der Stadt, zum anderen ist es eine Premiere. Denn präsentiert werden die preisgekrönten Entwürfe für die Umgestaltung des Molkereiplatzes im Herzen Hamminkelns.

Hier hatte die Stadt erstmalig einen Wettbewerb ausgerufen. 13 Entwürfe waren im Rennen. Am Ende entschied eine Fachjury aus Landschaftsarchitekten, Verwaltungsmitarbeitern, Bürgermeister und Politik, nach vier Runden und langen Diskussionen, wer gewonnen hat. Es ist das Büro Kraft Raum Landschaftsarchitektur und Stadtentwicklung aus Krefeld.

Mehr Aufenthaltsqualität auf dem Platz

Die Krefelder erhalten ein Preisgeld in Höhe von 24.000 Euro, das Büro wbp aus Bochum bekommt als Zweitplatzierter 15.000 Euro Preisgeld. Die Arbeit des Büros Cappatti Stauchbau Urbane Landschaften aus Berlin kam auf den dritten Platz und wird für den Entwurf 7000 Euro erhalten.

Die eher geringe Aufenthaltsqualität auf dem Molkereiplatz und seinen Zuwegungen aufzuwerten, ist das zentrale Anliegen des Wettbewerbs gewesen. Hier setzt Kraft Raum auf eine zentrale Grüninsel mit Holzbänken in unterschiedlichen Formen. Eine Wasserfontänenfläche gehört dazu, die bei Veranstaltungen mitbespielt werden kann. Denn die Veranstaltungen, die es bisher auf dem Molkereiplatz gab, sollen dort auch künftig dort stattfinden. Das war eine Prämisse der Stadtverwaltung.

Parkplätze fallen weg

Die vorhandene Außengastronomie wird ebenfalls aufgewertet, denn die Gäste sollen dort künftig nicht mehr auf geparkte Autos an der Molkereistraße blicken. Die Parkplätze dort kommen weg, die Straße wird in den Platz mit einbezogen. Insgesamt werden bei diesem Entwurf von 22 Parkplätzen 15 entfallen. Dass diese Pläne für Diskussionen in der Stadt sorgen werden, weiß auch Bürgermeister Bernd Romanski. Denn die Hamminkelner lieben es, direkt bis vor die Geschäfte zu fahren.

So können die Entwürfe besichtigt werden

Die Ausstellung im Foyer des Rathauses mit den drei Gewinnern und einem weiteren Entwurf, der eine Anerkennung einheimste, kann während der Öffnungszeiten der Stadtverwaltung unter den bekannten Coronaschutzmaßnahmen bis zum 18. September besucht werden. Alle weiteren Entwürfe werden aufgrund des begrenzten Platzes im Foyer im Vorraum des Ratssaals in der ersten Etage gezeigt. Sie können coronabedingt nach vorheriger Anmeldung bei Jan-Christian Sweers, Jan-Christian.Sweers@hamminkeln.de, betrachtet werden.

Doch dann, findet der Chef der Stadtverwaltung, hätte es keines Wettbewerbs bedurft. „Wollen wir den Status Quo erhalten, dann hätten wir auch ein paar Pflanzkübel aufstellen können“, meinte Romanski bei der Ausstellungseröffnung. Um mehr Menschen das Fahrrad als Transportmittel schmackhaft zu machen, sei es dringend geboten, das Parkplatzangebot an dieser Stelle zu verringern.

Jetzt wird verhandelt

Und wie geht es weiter? Jetzt wird die Stadt mit Kraft Raum im Detail planen und über die anfallenden Kosten verhandeln. Denn am Ende soll an der Umgestaltung ein Preisschild kleben. Die Stadt hofft, dass das Projekt Molkereiplatz zu 60 Prozent vom Land gefördert wird.