Hamminkeln. Der Heimatverein Ringenberg und seine Helfer sammelten das Fallobst im Schlossgarten ein. Etliche Bäume kapitulierten vor der Hitze.

Die Außenanlagen des Schlosses Ringenberg, das bereits 1229 urkundlich erwähnt wird, betreut der Heimatverein Ringenberg, dessen langjähriger Vorsitzender Christof Schmidt-Rotthauwe genannt Löns an diesem Samstagmorgen ein sorgenvolles Gesicht macht. Die Pflege der Außenanlagen in dem weiträumigen Gelände erfordert viel Arbeit und gärtnerisches Geschick. Auch der Bestand an Apfelbäumen verdient seine und die Aufmerksamkeit der Vereinsmitglieder. Aber was sonst in den vergangenen Jahren eher ein Grund zur Freude war, ist in diesem Sommer eine ernüchternde Aufgabe.

„Aufgrund der Trockenheit und der hohen Temperaturen werfen bereits viele Apfelbäume im Schlosspark ihr Obst ab“, berichtet Schmidt-Rotthauwe. Zwar habe man vor zwei Wochen mit Augustäpfeln und Boskop noch eine kleine Ernte einfahren können, doch insgesamt hätten etliche Bäume vor der Hitze und der Trockenheit kapituliert.

Äpfel im Schlosspark eignen sich nicht mehr für die Obstkelterei

In der Tat liegen viele Früchte, oft noch in einem unreifen Zustand, auf dem Boden und lassen sich im wesentlichen nicht mehr einer sinnvollen Verwertung zuführen. In diesem Zustand kann auch die ortsansässige Obstkelterei van Nahmen die Früchte nicht wie in den vergangenen Jahren verarbeiten. Heidi Burghammer, die selbst im Vorstand des Heimatvereins ist, berichtet, dass abends immer wieder gesprengt wurde. Jetzt müsse man leider trotzdem einen Großteil der Ernte in eine Biogasanlage werfen. Auch auf die übergroße Zahl an Wespen verweist Schmidt-Rotthauwe, die sich nicht nur mit dem Fallobst begnügten, sondern auch noch am Baum hängende Früchte schädigten. Hier gibt es mehr aus Wesel, Hamminkeln und Schermbeck

Um den Schlossgarten aber weiterhin in einem soliden Zustand zu bewahren, müssen die verdorbenen Reste der Äpfel entsorgt werden. Neben einigen Mitgliedern des Heimatvereins, die sich bereits am frühen Morgen eingefunden haben, hilft auch eine kleine Gruppe von Jugendlichen bei der Arbeit: Nelly (12) und Andy (16). Sie wurden wieder von Nicole Brinker angesprochen, die natürlich auch Mitglied des Vereins ist, und den örtlichen Jugendlichen immer mal wieder sinnvolle Freizeitangebote unterbreitet.

Ein Frühstück für die Helfer auf der Obstwiese

Zum Dank für ihre Mithilfe versorgt Nicole Brinker sie mit einem gemeinsamen Frühstück in geselliger Runde. Die jungen Leute benutzen die angebotenen Einweghandschuhe und nehmen dann auch sofort eine Mistgabel oder Apfelschaufel in die Hand.

„Passt auf die Wespen auf,“ warnt Nicole Brinker. Die vier Jungen und zwei Mädchen befüllen gemeinsam Eimer und Schubkarren. Heidi Burghammer achtet auf eine sinnvolle Arbeitsteilung. Sie ruft den anderen zu: „Ich sammle die Guten!“ und macht sich mit einem kleinen Korb auf die anstrengende Suche nach reifen, unversehrten Äpfeln.