Hamminkeln. Eine Blockflöte als virtuoses Instrument präsentierte das Trio Wildes Holz bei den Martienthaler Abenden auf der Kulturwiese.

So heiß wie die Lufttemperaturen, so intensiv war auch der Blockflötensound, den die Truppe „Wildes Holz“ auf die Outdoor-Bühne der Marienthaler Abende zauberte. „Mit ihrem Können lassen die ‘nen normalen Menschen, der jahrelang Blockflöte geübt hat, ziemlich alt aussehen“, fasste eine Besucherin zusammen, nachdem sie sich zwei Stunden lang von brillantem Blockflötenspiel in Ergänzung mit Kontrabass und Gitarre hatte vereinnahmen lassen.

Dieses große Lob konnte man auch akustisch vernehmen, denn mit lautem Applaus und „Wow-Rufen“ unter freiem Himmel geizte das Publikum am Mittwochabend in Marienthal nicht. „Einfach toll!“ oder „Das gefällt uns sehr gut!“ war da schon in der Pause von den Gästen zu vernehmen.

Musikalische Sondereinlagen

„Wildes Holz“, das sind Tobias Reisige (Blockflöte), Markus Conrads (Kontrabass / Mandoline) und Djamel Laroussi (Gitarre). Mit viel Spielfreude agierten die drei Virtuosen und wirbelten während ihres Spieles über die Bühne. Es fehlten natürlich auch nicht die bei Live-Auftritten so schönen musikalischen Sondereinlagen und Soli, die dem Publikum ein Schmunzeln aufs Gesicht zeichneten.

Tobias Reisige präsentierte die Blockflöte als ein überdimensional, virtuoses Instrument. Mal übernimmt sie die Rolle einer „Rock-Röhren-Stimme“, mal ist sie eine E-Gitarre oder Trompete. Klassik à la Mozart ist da genauso möglich wie Pop und Rock.

Voller Überraschungen und Neuerungen

„Wildes Holz“ und ihr aktuelles Programm „Höhen und Tiefen“ steckten voller Überraschungen und Neuerungen. Neue Kompositionen harmonieren mit altbekannten Pop-Klassikern wie „Take on me“ von A-ha oder der bekannten Filmmelodie von „Rocky“. Hier gibt es mehr aus Wesel, Hamminkeln und Schermbeck

Die Ehepaare Doris und Peter Karla aus Wulfen sowie Christa und Dietrich Karla aus Schermbeck, sind Fans der Marienthaler Abende und waren von „Wildes Holz“ begeistert: „Die leben den Rhythmus auf der Bühne und haben den Schalk im Nacken. Das gefällt uns!“ Die verschiedenartigen Blockflöten, die zum Einsatz kamen, waren klein – von der Größe passen sie in jedes Handtäschchen -, mittel, groß und sehr groß – dann quasi mannshoch. Tobias Reisige nimmt beim Blockflötenspiel den Mund gerne auch voll, besonders wenn er gleichzeitig zwei Flöten Töne entlockt.

Ruhige Stücke und Eigenkompositionen

Der erste Konzertteil war eher geprägt von ruhigeren, innigeren Stücken sowie diversen Eigenkompositionen. Nach der Pause dialogisierte „Wildes Holz“ musikalisch mit dem Publikum auf der gut gefüllten Kulturwiese.

Der Abend hatte für das Trio auch eine historische Dimension. Denn genau vor 15 Jahren und zwei Tagen war dessen erster Auftritt bei den Marienthaler Abenden. Höhepunkte in diesem Jahr waren ein Blockflötensolo zu fünf Stimmen mit der Loop-Station, ein leises, inniges Mandolinen-Solo, das Markus Conrads präsentierte, und bei „Kiss“ von Prince brillierte Djamel Laroussi an der Gitarre.

>> So geht’s weiter bei den Marienthaler Abenden

Am kommenden Mittwoch, 19. August, um 20 Uhr gastieren Helmut Eisel & JEM mit ihrer „KlezFiesta!“ bei den Marienthaler Abenden.

Eisel musiziert mit seiner „Sprechenden Klarinette“ gut gelaunt zwischen den Stilen und Kulturen und erzählt fröhliche, melancholische, unwiderstehlich und verführerische musikalische Geschichten, heißt es. Es handelt sich um Klezmer-Musik mit ganz eigener Note.

Alle Informationen zum Programm und der Veranstaltungsreihe gibt es im Internet auf: www.marienthaler-abende.de