Hamminkeln. Das Bielefelder Bauunternehmen Goldbeck stellte im Hamminkelner Bau- und Schulausschuss seine Pläne für den Neubau der Grundschule Mehrhoog vor.

Das Obergeschoss mit den Klassenräumen bildet die Baumkrone, das Erdgeschoss mit dem Musikraum, dem MINT-Raum und der Verwaltung den Baumstamm. Und drumherum gibt’s jede Menge Grün, im Außenbereich sogar eine kleine Waldbühne.

Nach den Plänen des Bauunternehmens Goldbeck mit Sitz in Bielefeld können sich die Kinder in Mehrhoog auf eine Grundschule im Baumhaus-Stil freuen. Nach den Sommerferien 2022 könnte der Neubau der Grundschule bezugsfertig sein, wenn die Firma aus Bielefeld ihren Zeitplan einhält.

Im Rahmen einer gemeinsamen Sitzung des Bauausschusses und des Schulausschusses präsentierten Goldbeck-Projektmanager Damian Grzonka und Architekt Dirk Hillenhayn den Mitgliedern und der Verwaltung in der Bürgerhalle Wertherbruch ihr ambitioniertes Vorhaben.

Gebäude durch Foyer verbunden

An einem „perfekten, von viel Grün geprägten Standort“, wie Architekt Hillenhayn eingangs befand. Das Gebäude, in dem der Offene Ganztag zu Hause ist, soll erhalten bleiben. Daneben entsteht aber ein kompletter Neubau – beide Komplexe werden durch ein Foyer verbunden. Zusammen mit dem Schulhof erscheint die Grundschule dann in einer U-Form, gleichzeitig soll es einen neuen Eingangsbereich geben. „Das Grundstück muss aber nicht zerschnitten werden“, betonte Architekt Hillenhayn.

Hier gibt es mehr aus Wesel, Hamminkeln und SchermbeckHerzstück soll der 85 Quadratmeter große Musikraum mit Bühne werden, der auch zum Veranstaltungsraum umfunktioniert werden kann. Das heimliche Highlight dürfte aber die Veranstaltungsfläche draußen an der Nordseite werden, vom Architekten vielversprechend zur Waldbühne auserkoren. Das komplette, 3118 Quadratmeter große Gebäude - im neuen wie im alten Trakt - ist barrierefrei, Kinder mit Handicap können mit dem Aufzug in die Klassenräume im Obergeschoss gelangen.

Raum für Flexibilität im Schulalltag

Und die Pläne folgen dem Gedanken der modernen Cluster-Schule, in der Räume für Gruppenarbeit, eine gelockerte Lernatmosphäre und reichlich Raum für Flexibilität im Schulalltag bleibt. Das Obergeschoss erhält eine Holzfassade, das Untergeschoss eine helle Klinkeroptik.

Der Küchenbereich im offenen Ganztag wurde erst vor wenigen Jahren zu einem Kinderbistro umgestaltet, hier ist die Schule für die nähere Zukunft also noch bestens aufgestellt. „Das Gebäude wird allen Vorgaben entsprechen und auch anspruchsvoll sein“, versprach Dirk Hillenhayn. Und das Unternehmen will sich in den ersten zehn Jahren auch noch um die Instandhaltung kümmern.

Detaildiskussionen in den Ausschüssen und Arbeitskreisen

Als das Belüftungssystem und die energetischen Komponenten zur Sprache kamen, schalteten sich allerdings erstmals die Ausschussmitglieder ein. „Eine gute Belüftung ist gerade in Zeiten von Corona eine wichtige Entscheidung“, sagte Grünen-Fraktionschef Johannes Flaswinkel. „Die sollte man nicht aus den Augen verlieren, daran sollte man nicht sparen.“

Martin Wente (FWI) ärgerte sich indes über die in der Mitteilungsvorlage angegebenen Kosten in Höhe von 11,1 Millionen Euro, die deutlich höher als ursprünglich veranschlagt wären. „Wie kommen solche Steigerungen zustande? So etwas muss im Vorfeld besprochen werden, aber wir sind jetzt schon in der Detaildiskussion.“

Das könne aber in den verschiedenen Ausschüssen und Arbeitskreisen noch nachgeholt werden, räumte Bürgermeister Bernd Romanski ein. „Heute geht es erst einmal darum, Fragen zu beantworten.“ Michael Möllenbeck (SPD) jedenfalls gefielen die Pläne: „Eine schöne, gute und brauchbare Lösung. Und ein großer Gewinn für unsere Kinder.“