Wesel. Zum Start der 577 Erstklässler treffen Stadt, Polizei und Verkehrswacht mehrere Maßnahmen, die Gefahren für die „i-Dötzchen“ minimieren sollen.

Das Ende der Sommerferien bedeutet auch in diesem Jahr für viele Kinder einen Neuanfang – wenn auch unter besonderen Bedingungen. In Wesel wird es in diesem Jahr 577 „i-Dötzchen“ geben. Doch die Einschulung oder der Besuch einer weiterführenden Schule birgt Gefahren, unter anderem auf dem neuen Schulweg. Um diese zu minimieren, kooperieren in Wesel verschiedene Stellen der Polizei, der Stadt, des Schulrates und der Verkehrswacht.

Zur Vorstellung der diesjährigen Aktion „Sicherer Schulweg“ und der geplanten Maßnahmen kamen sie am vergangenen Mittwochmorgen im Ratssaal zusammen. Im Voraus werden an die Eltern sogenannte Schulwegsicherungspläne verteilt.

Dabei handelt es sich um Kartenausschnitte, auf denen sichere Wege und mögliche Gefahrenstellen markiert sind. Sie werden jährlich aktualisiert, was aufgrund der baulichen Veränderungen in Wesel dringend notwendig sei, so Bürgermeisterin Ulrike Westkamp.

Mary Abrafi Kotoi, vorne, und Claudia Roggendorf sind zwei der ehrenamtlichen Elternlotsen die den Schulweg sichern.
Mary Abrafi Kotoi, vorne, und Claudia Roggendorf sind zwei der ehrenamtlichen Elternlotsen die den Schulweg sichern. © FFS | Lars Fröhlich

Der ASG Wesel hängt außerdem die bereits bekannten Spruchbänder mit der Aufschrift „Brems dich! Schule hat begonnen“ an drei prominenten Stellen in der Stadt auf.

Doch damit nicht genug: 32 freiwillige Elternlotsen helfen den Schülerinnen und Schülern in heiklen Verkehrssituationen. „Dafür sind wir außerordentlich dankbar“, betonte Westkamp.

Vorbereitung wegen Corona schwierig

Klaus Krahn, Leiter der Verkehrsunfallprävention, berichtete: „In der Regel sensibilisieren wir bereits Vorschulkinder für das Thema Verkehrssicherheit, zum Beispiel mit unserer Verkehrspuppenbühne.

Das ist in Zeiten von Corona natürlich schwierig, deshalb werden wir unsere Konzepte überarbeiten.“

Auch Frank Schulten, Geschäftsführer der Kreis-Verkehrswacht Wesel, sprach von einem „speziellen Schulbeginn“, bei dem alle noch mehr aufeinander Acht geben sollten, da Schulanfänger schließlich auch Verkehrsanfänger seien.

Dabei nahm er nicht nur die Autofahrer, sondern auch die vermehrt sichtbaren Pedelec-Nutzer in die Verantwortung.

Einhaltung von Halteverbotszonen

Mit Überwachungstätigkeiten und Schwerpunkteinsätzen des Fachbereichs Ordnung und der Polizei Wesel sollen Tempolimits und die Einhaltung von Halteverbotszonen in der Umgebung der Schulen verstärkt kontrolliert werden, um die Sicherheit der Kinder zu gewährleisten. Wichtig sei allerdings auch die Vorbereitung auf die Bewältigung des Schulwegs und auf potenzielle Gefahren durch das Elternhaus, hoben Armin Janzen, Verkehrssicherheitsberater, und Frank Schulten hervor.

Der Weg müsse mit den Kindern früh genug geübt werden. Und das, bis diese ihn sicher allein bewältigen können.

Dezernent Rainer Benien empfahl für die dunkle Jahreszeit zudem „helle, bunte, reflektierende Kleidung“ für die Schulkinder. Hinzu kommt: die Eltern haben eine Vorbild-Funktion.

Gerd Füting aus dem Fachbereich Ordnung appellierte an sie, ihre Kinder nicht im Halteverbot vor den Schulen abzusetzen – denn damit blockieren sie den Weg für die Kinder, die selbstständig zur Schule kämen und schränken deren Sicht gefährlich ein.

Gegen besondere Gefahrenstellen geht die Stadt ebenfalls vor. Zur beengten und teils unübersichtlichen Situation am Holzweg und Mühlenweg berichtete Gerd Füting (Fachbereich Ordnung): „Es wird ein Warnschild geben, dass Fahrradfahrer nicht mehr überholt werden dürfen. Außerdem wird die erlaubte Geschwindigkeit auf einem Teilstück auf 10 km/h reduziert. Wir werden die Stelle vermehrt im Auge behalten und kontrollieren.“