Wesel. Die Grünen in Wesel stellen ihr Wahlprogramm vor. Sie setzen auf Klimaschutz und wollen eine Verkehrswende in der Stadt erreichen.
Umwelt und Klima sind Themen, die die Menschen bewegen, das hat den Grünen in der Vergangenheit bei Wahlen gute Ergebnisse beschert. Auf diese Schwerpunkte setzt auch der Weseler Ortsverband mit dem Bürgermeisterkandidaten Ulrich Gorris im Kommunalwahlkampf. Die Partei möchte unter anderem mit einer Wende in der Verkehrspolitik, Artenschutz sowie dem Ziel, die Stadt bis 2030 klimaneutral umzugestalten, punkten.
Den Klimaschutz voranzutreiben ist ein wichtiges Anliegen, erklärte Ulrich Gorris bei der Vorstellung des Wahlprogramms. Städtische Gebäude, Schulen und Kitas sollen klimaneutral umgerüstet werden – und auch beim neuen Kombibads sei das machbar. Zum Beispiel mit einem Blockheizkraftwerk und solarbetriebenen Wärmepumpen. Paul-Georg Fritz kritisiert, dass es in Wesel kein Klimaschutzkonzept mit einer festen Zielsetzung gibt. Krefeld beispielsweise will bis 2050 klimaneutral werden. In Wesel wollen die Grünen das schon 20 Jahre früher erreichen – denn es müsse in den kommenden zehn Jahren schon etwas passieren, so Gorris.
Radfahrer und Fußgänger sollen im Verkehr Vorrang haben
Ein weiteres wichtiges Themenfeld ist der Verkehr in Wesel: Hier möchten die Grünen mehr für die Fußgänger und Radfahrer tun. Sie sollen in der Stadt Vorrang vor dem Autoverkehr haben. „Shared Spaces“ , also gemischte Verkehrsflächen, schweben den Grünen vor. Und das Netz der Fahrradstraßen soll deutlich ausgeweitet werden, so dass es aus den Ortsteilen Achsen in die Innenstadt gibt. Hier sieht die Partei noch viel Potential.
In Sachen Nahverkehr schwebt den Grünen ein Stadtbussystem vor. Der Fahrgastverband Pro Bahn hat dazu schon ein umfangreiches Konzept vorgelegt, das auch die jetzt abgehängten Ortsteile berücksichtigt. Den von der Stadt organisierten Busverkehr würden die Grünen sich auch etwas kosten lassen: Mit etwa einer Million Euro im Jahr belaste so ein System in vergleichbaren Städten wie Bocholt oder Goch den Haushalt.
Artenschutz auf städtischem Grün
Zukunftsmusik ist derzeit noch das Thema autonomes Fahren, also Busse, die ohne Fahrer auskommen. Doch aus Sicht der Partei ist es ein Modell der Zukunft. Daher sollte es bei der künftigen Stadtplanung schon mitgedacht werden, zum Beispiel indem man Voraussetzungen für ein schnelles 5 G-Netz schafft. Eine Verkehrswende könne mehr Lebensqualität in der Stadt schaffen, man gewinne mehr Platz für Grünflächen. Diese liegen der Partei grundsätzlich am Herzen: Städtisches Grün sollte dem Artenschutz dienen.
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Es sollte nicht nur kleine Blühflächen, sondern größere zusammenhängende Areale geben – Stichwort Entsiegelung. Und: Die Zuschüsse aus dem Haushalt für die Dachbegrünung reichen nicht aus, hier müsse mehr getan werden, finden die Grünen.
Diskussion über den Klimawandel
Bei den sozialen Themen möchte sich die Partei zum Beispiel um die Förderung des Zusammenlebens der Generationen, bezahlbaren Wohnraum, um gerechte Beschäftigungsverhältnisse und um die Förderung des Sports auch für die nicht wettkampforientierten Nutzer kümmern. Das komplette Wahlprogramm gibt’s hier: gruene-wesel.de
Die Partei lädt am Mittwoch, 12. August, um 19 Uhr in die Gaststätte Pollmann ein, um über die Hintergründe des Klimawandels und „Stadt Wesel – Klimaneutral 2030“ zu diskutieren. Teilnehmer sind Bürgermeisterkandidat Ulrich Gorris und der Kandidat für Blumenkamp, Horst Münnich.