Wesel. Das Bildungszentrum für Pflegeberufe hat die Zahl der Ausbildungsplätze erhöht. Die Schule hat nun auch einen neuen Standort.
Die 45 angehenden Pflegefachfrauen und -männer, die am Montag im Bildungszentrum Niederrhein für Gesundheits- und Sozialberufe starteten, sind gleich in mehrfacher Hinsicht ein besonderer Jahrgang: Sie sind die Ersten, die am neuen Standort in der Hauptschule an der Martinistraße den schulischen Teil ihrer Ausbildung absolvieren, die Ersten, die zum 1. August gestartet sind und sie gehören auch zu den ersten Azubis einer generalisierten Ausbildung, die nicht mehr zwischen Alten-, Kranken- und Kinderkrankenpflege unterscheidet.
Daher stehen ihnen nach ihrer staatlich anerkannten Prüfung auch mehrere Wege offen. Darauf wies Schulleiter Dr. Andreas Bock bei der Begrüßung hin. „Schön, dass Sie da sind“, hieß er die Neulinge in der Aula willkommen. In einer Zeit, in der die Pandemie gezeigt hat, wie wichtig ausreichendes medizinisches Personal ist, braucht sich wohl keiner der neuen Azubis Sorgen um die Zukunft zu machen.
Pflegefachkräfte werden gebraucht
In der Pflege herrscht praktisch Vollbeschäftigung – und angesichts des andauernden Fachkräftemangels hat das Bildungszentrum die Zahl der Ausbildungsplätze (bisher waren es 294) erhöht. 450 angehende Pflegekräfte werden es bis 2022 sein, statt eines Einstellungstermins zum 1. April gibt es nun zwei weitere zum 1. August und 1. Oktober. Dazu kommen rund 100 Pflegekräfte, die eine Weiterbildung absolvieren. Hier gibt es mehr aus Wesel, Hamminkeln und Schermbeck
Die alte Grundschule am Hansaring ist als Standort zu klein geworden und so sind die Verantwortlichen des Bildungszentrums froh, in der auslaufenden Hauptschule eine neue Heimat gefunden zu haben. Derzeit sind es acht Räume – doch im kommenden Jahr, wenn die letzten Hauptschüler ihre Laufbahn beendet haben, wird das Zentrum komplett umziehen.
Generalisierte Ausbildung in der Pflege wird europaweit anerkannt
Der praktische Teil der Ausbildung wird mit den Kooperationspartnern umgesetzt, das sind das Evangelische Krankenhaus Wesel, das Marien-Hospital, das Willibrord-Spital Emmerich sowie mehrere Altenheime und Pflegedienste. Durch die Generalisierung wird die Ausbildung nun EU-weit anerkannt, ein Vorteil für die Absolventen.
Bürgermeisterin Ulrike Westkamp wünschte den neuen Azubis einen guten Start und versicherte ihnen: „Sie werden in unserer Gesellschaft gebraucht und erlernen einen anspruchsvollen Beruf.“ Sie zeigte sich auch erfreut, dass das Bildungszentrum in Wesel bleiben wird und dass das Hauptschulgebäude eine Nachnutzung gefunden hat.