Wesel. Mitglieder der Bahá’í-Gemeinde Niederrhein gingen am Berliner Tor gegen Rassismus auf die Straße. Sie fordern ein Ende der Ungleichheit.
Die aktuelle Situation der Rassendiskriminierung – vor allem der Todesfall George Floyd in Amerika – mache es jetzt notwendig, gegen jede Art der Ungleichheit aktiv zu werden, erklärt Irene Wessel.
Die 67-Jährige aus Hamminkeln ist eine der 15 Aktivisten, die am Montag bei einer Kundgebung gegen Rassismus und Diskriminierung der Bahá’í-Gemeinde Niederrhein am Berliner Tor in Wesel Stellung bezogen.
„Die Erde ist nur eine Heimat und alle Menschen sind seine Bürger“, steht auf einem großen Transparent zu lesen, das die Teilnehmer in die Höhe halten. „Einheit in Vielfalt“ ist daneben in bunten Farben gemalt.
Aus sieben verschiedenen Nationen kommen die Aktivisten, die sich leise, aber bestimmt gegen jede Form von Diskriminierung stark machen.
Wandel im Kleinen beginnen
Und sie kommen mit den Passanten ins Gespräch. „Wandel fängt bei jedem Einzelnen an“, sagt Susanne Huld, die Versammlungsleiterin der Kundgebung in Wesel. Die 60-Jährige aus Gahlen sorgt sich, weil die Schere zwischen arm und reich immer weiter auseinanderklafft.
Symbolisch verteilen die Demonstranten als Aktion „Frieden pflanzen“ auch Blumensamen-Tütchen mit Sprüchen wie „Ihr seid die Früchte eines Baumes und die Blätter eines Zweiges. Verkehrt miteinander in inniger Liebe und Eintracht, in Freundschaft und Verbundenheit.“
In den Kreisen Kleve und Wesel gibt es etwa 50 Mitglieder der Religionsgemeinschaft, so Huld.
„Wir möchten gerne die Einheit in Vielfalt in unseren Gemeinden zum Ausdruck und unseren Mitmenschen nahe bringen, indem wir durch unsere Präsenz zeigen, dass der Friede zwischen Menschen verschiedener kultureller und religiöser Hintergründe nicht nur machbar sondern bereichernd ist“, so die Initiatoren.
„Woche des Dienstes“ geht weiter
Weitere Kundgebungen sind im Rahmen der aktuellen „Woche des Dienstes“ jeweils von 14 bis 18 Uhr geplant – am heutigen Dienstag, 28. Juli, am Molkereiplatz in Hamminkeln, am Mittwoch, 29. Juli, auf dem Marktplatz in Hünxe sowie am Donnerstag, 30. Juli, auf dem Rathausvorplatz in Schermbeck.