Wesel. Die Weseler Innenstadt muss nicht evakuiert werden. Statt der vermuteten Bombe wurden nur Bombenreste an der Leipziger Straße gefunden.

Eine Bombe war es schon, die da im Untergrund an der Leipziger Straße lag. Aber sie war schon vor langer Zeit detoniert. Deshalb geht von ihr keine Gefahr mehr aus, stellte sich am Mittwoch Abend heraus. Auch die vorsorglich geplante Evakuierung der Weseler Innenstadt ist damit vom Tisch. Auch bei einem weiteren Verdachtsort auf einer Wiese an der Leipziger Straße hatte sich der Bombenverdacht nicht bestätigt. Die Ausgrabung wurde bereits wieder verfüllt.

Die Sondierungen an der Leipziger Straße, wo Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg im Boden vermutet werden, gestalteten sich komplizierter als gedacht. Der Boden ist sehr sandig, weshalb die Spezialisten so etwas wie Rohrringe übereinander stapelten, um einen stabilen Schacht bauen zu können. Diese Arbeiten mussten zwischenzeitlich unterbrochen werden, weil erst weitere Rohrringe herangeschafft werden mussten. um bis auf sechs Meter Tiefe zu kommen. Diese sind mittlerweile vor Ort. Es gab eine weitere Unterbrechung. Der Hydraulikschlauch vom Bagger war gerissen und musste repariert werden.

Feuerwerker hat eine blitzsaubere Bilanz

Der zuständige Feuerwerker, Uwe Palmroth, vom Kampfmittelbeseitigungsdienst Rheinland, erklärte während der Ausgrabung, dass die Messdaten nur ein grobes Bild vom Untergrund gaben: „Wir haben keine Anhaltspunkte, wie groß das Objekt ist. Es könnte auch ein alter Öltank sein. Es gibt noch viele Unwägbarkeiten.“ immerhin hat er eine blitzsaubere Bilanz. Bei ihm ist noch nie eine Bombe hochgegangen, wie er der NRZ erklärte. Aber, auch das gehört zur Wahrheit, je ältere die Munition, desto gefährlicher ist die Entschärfung. Die Munition, egal welcher Art, wird durch die Korrosion immer instabiler.

An der Grabungsstelle hatte sich viel Personal eingefunden. Neben Feuerwehr, Polizei und Kampfmittelräumdienst, waren auch die Bürgermeisterin und einige Verwaltungsangestellte vor Ort. Auch für das leibliche Wohl war gesorgt. Es gab Kaffee und Würstchen. Die Stadt hatte 100 Mitarbeiter parat stehen, sollte es sich tatsächlich um eine Bombe handeln und die Evakuierung hätte gestartet werden müssen. Die können jetzt Feierabend machen.