Schermbeck. Gerade in Corona-Zeiten ist ein Ausflug mit dem Fahrrad beliebt. Das merken auch die Fahrradhändler. Voll im Trend sind E-Bikes.

Das Wetter ist derzeit geradezu ideal für Fahrradtouren. Aber immer mehr Drahtesel-Fans steigen auf moderne E-Bikes um. Während man früher eher Senioren auf den Elektrorädern sah, geht heute der Trend hin zu jüngeren Fahrern oder auch ganzen Familien.

Gregor Zens, der in Schermbeck mit seinem Bruder Ludger das Geschäft „Die 2 Zens“ führt, kennt sich mit den E-Bikes aus.

Drei Antriebssysteme

Wer ein Bike kaufen möchte, hat die Qual der Wahl: Front-, Hinterrad- oder Mittelmotor sind die drei Antriebssysteme, die derzeit angeboten werden. Hinzu kommen diverse Akkugrößen und unterschiedliche Rahmen für unterschiedliche Nutzungen. Das macht dem Laien die Entscheidung schwer. „Der Trend geht zum Mittelmotor“, weiß Fachmann Gregor Zens. „Der sitzt unten am Rahmen, dort wo die Pedalen sind und treibt das Hinterrad über eine Kette an. So sind sechs bis neun Gänge verfügbar“.https://www.nrz.de/staedte/wesel-hamminkeln-schermbeck/pedelec-simulator-fuer-mehr-sicherheit-id211466203.html

Ohne das Kraftwerk des E-Bikes, den Akku, geht jedoch nichts. „Dieser befindet sich bei neueren Rädern im Rahmen und kann leicht zum Aufladen herausgenommen werden. Dadurch haben diese Räder auch einen besseren Schwerpunkt. Laden kann man den Akku im Rahmen oder zu Hause an der Steckdose. „Wichtig beim Akku ist die Leistung“, sagt Zens. Und: „Je mehr Watt ein Akku hat, desto höher ist die Reichweite und die Leistung beim Fahren.“ Heute liege der Akkustandard bei 36 Volt und satten 500 Watt. Damit könne man zwischen 100 und 120 Kilometern weit fahren.

Ladestationen

Die Akkus haben eine lange Lebensdauer. Zens kennt Fahrer deren Akkus seit 20.000 Kilometern halten. Nach langen Fahrten muss der Akku erst mal an die Steckdose. „Sechs bis sieben Stunden dauert es, bis er wieder voll ist“, berichtet Zens. „Bereits nach einer Stunde sind 60 bis 65 Prozent geladen.“ Das ist ideal für lange Strecken, wenn man das Rad an einer Ladestation wieder auflädt.

Regelmäßig bietet die Polizei Wesel Verkehrssicherheitstrainings mit dem E-Bike an.
Regelmäßig bietet die Polizei Wesel Verkehrssicherheitstrainings mit dem E-Bike an. © FUNKE Foto Services | Olaf Fuhrmann

Die Räder erreichen eine Höchstgeschwindigkeit von 25 km/h, deshalb kann man sie ohne Führerschein und Versicherung fahren. Wer einmal in die Pedalen eines E-Bikes getreten hat, ist verblüfft von der Kraftentfaltung. Dem Fahrer stehen per Wahlschalter verschiedene Modi zur Verfügung – von Eco, Tour, Sport bis zur Turbounterstützung.

Wer sich ein E-Bike kauft, sollte vorher wissen, für welchen Zweck er das Rad benutzen will. Verschiedene Rahmentypen werden angeboten, vom Tiefeinsteiger und dem Trapezeinsteiger hin zum klassischen Rad. Auch die Rahmengröße ist entscheidend, denn das Rad muss zum Fahrer passen. Diverse Erweiterungen und Veränderungen mit entsprechendem Zubehör machen es möglich, jedes Rad individuell auf den Fahrer anzupassen.

An die Kraft der Anfahrhilfe müssen sich die künftigen Benutzer oft erst einmal gewöhnen. Das Handling der verschiedenen Bedienungskomponenten, die Bremsen und das Zusammenspiel mit dem Motor müssen erlernt werden. Für die neuen Besitzer hat Gregor Zens noch einen wichtigen Tipp: „Man sollte E-Bikes wie ein normales Fahrrad nutzen, sonst kommt es zu einer übermäßigen Abnutzung der Ritzel“. Ganz billig ist das Vergnügen indes nicht: Gute E-Bikes liegen zwischen 2000 und 4000 Euro.