Schermbeck. Die Christdemokraten reagieren auf „Die Partei“ im für sie eher ungewohntem Stil. Bürgermeister Mike Rexforth wird dabei zum Satire-Autor.

Die CDU, der „Platzhirsch“ in der Schermbecker Parteienlandschaft, entschuldigt sich ganz offiziell für ihr Handeln bei dem „Parteien-Frischling“, der noch sehr jungen Politgruppe „Die Partei“? Gibt’s nicht? Gibt’s doch! Ist aber nicht ganz ernst gemeint...

Bürgermeister Mike Rexforth hat für die CDU, für die er sein Amt gerne verteidigen möchte, auf einen Vorstoß von „Die Partei“ sehr ungewöhnlich reagiert. Die Wortwahl erinnert genau an Verlautbarungen der neuen Politigruppe, und nicht an die Mitteilungen von Schermbecker Christdemokraten.

„Wir haben natürlich über die etwas satirische Antwort diskutiert, sind aber der Meinung, das kann man mal machen – ich finde das sehr gelungen, was der Mike da geschrieben hat. Es soll aber eine einmalige Sache bleiben“, erklärt der CDU-Vorsitzende Ulrich Stiemer.

Diskussion um Rewe-Markt

Rexforth hatte für die CDU Schermbeck zum Thema zweiter Rewe-Markt samt Wohnbebauung an der Erler Straße als Antwort an „Die Partei“ geschrieben: „Wir freuen uns ganz besonders über Euer ausgesprochenes Lob an diesem Einfallstor von Schermbeck insgesamt 24 Wohnungen zum angedachten Mietpreis von 5,80 Euro je Quadratmeter erbauen zu wollen. Wir freuen uns auch sehr, dass wir die beiden angesprochenen Herren, allesamt CDU-Mitglieder, davon überzeugen konnten, hier auch für Schermbecker, die Bedarf haben, eine neue bezahlbare Heimat im Herzen von Schermbeck schaffen zu können.“

Marc Overkämping (links) und Timo Gätzschmann machen Wahlkampf für „Die Partei“.
Marc Overkämping (links) und Timo Gätzschmann machen Wahlkampf für „Die Partei“. © FFS | Markus Joosten

Zum Hintergrund: Die beiden erwähnten CDU-Herren sind der Bruder des Bürgermeisters, Lars Rexforth, sowie CDU-Ratsherr Johannes Brilo.

Limousine des Bürgermeisters?

Weiter schreibt der Bürgermeister für die CDU an „Die Partei“: „Entschuldigen möchten wir uns aber dafür, dass die Entwürfe wenig Begleitgrün enthalten. Die Einzeichnung der schattenspendenden Bäume hätte wahrscheinlich auch nur dafür gesorgt, dass Ihr den Wald vor Bäumen nicht gesehen hättet.“

Die Partei könne sich sicher sein, dass die Planer ein schattiges Plätzchen für die Limousinen ihres Bürgermeisterkandidaten mit berücksichtige.

Qualmende Köpfe

Rexforth: „Nicht dass bei diesen zugeben tropischen Temperaturen die Köpfe der gerne Baseballkappen tragenden Die-Partei-Gründer zu sehr qualmen und so manch gute Idee einfach verdampft.“

Dann kommt bei Mike Rexforth aber auch Kritik zum Vorschein: „Ganz ohne Witz: Neben der Bewunderung für Eure Weitsicht, möchten wir doch auch unsere Enttäuschung nicht verhehlen.

Eigentlich hatten wir nach Euren vollmundigen Versprechungen, sich mit Ideen in das aktive politische Geschehen um Schermbeck einzubringen, mehr erwartet, als sich in die Reihe derjenigen einzureihen, die seit Jahren jedes noch so gute Projekt in Schermbeck versuchen in den Schmutz zu ziehen, ohne aber selbst ein vielversprechendes eigenes Projekt in die Tat umzusetzen.“

Davon gebe es in Schermbeck doch schon genug, so der Amtsinhaber. „Aber vielleicht ist diese Aktion auch nur das Sinnbild von weiteren leeren Versprechungen Eurerseits“, schließt Rexforth für die CDU.