Wesel. Neue Grabformen auf dem Evangelischen Friedhof in Büderich passen sich dem Wandel in der Friedhofskultur an.

Die Friedhofskultur hat sich zuletzt stark gewandelt – und ist auch noch im Wandel begriffen. So hat beispielsweise die Zahl der Urnenbeisetzungen stark zugenommen, scheint mehr und mehr im gesellschaftlichen Trend zu liegen. „Die Grabpflege wird immer schwieriger“, weiß auch Susanne Kock, Pfarrerin der Evangelischen Kirchengemeinde Büderich. „Die Angehörigen sind dazu oft nicht mehr in der Lage, auch weil sie nicht vor Ort wohnen. Wir haben uns die Frage gestellt, welche Gräber wir noch anbieten können.“

Zwei Gemeinschaftsgrabstätten

Eine Grundentscheidung bei den Verantwortlichen der Gemeinde sei allerdings von vornherein klar gewesen: Körper und Asche gehören in die Erde – das findet sich auch in der neu überarbeiteten Friedhofssatzung wieder. So hat die Gemeinde auf ihrem Friedhof am Perricher Weg zusammen mit der Friedhofsgärtnerei Petzchen in den vergangenen Monaten zwei neue Gemeinschaftsgrabanlagen angelegt – eine dritte neue Grabform mit Wahlgemeinschaftsgräbern wird auf Anfrage angeboten.

Wer den Friedhof durch das neue, grüne Tor am Haupteingang betritt und auf das Ehrenmal zusteuert, findet nun eine Urnenpartnerschaftsgrabstätte (für vier Familien mit jeweils zwei Urnen). Auf einer Gemeinschaftsstele in der Mitte werden Name sowie Geburts- und Sterbedatum aufgenommen – mit einem gewissen Grad an Gestaltungsspielraum.

Die Gemeinde erhebt hierfür Gebühren in Höhe von 1450 Euro für Nutzung und Beisetzung, wobei gemäß eines Vertrages mit der Rheinischen Treuhandpflege für die 25 Jahre umfassende Grabpflege noch knapp 5434 Euro hinzukommen.

Stele in der Mitte

Direkt neben dem Ehrenmal wurde eine Gemeinschaftsgrabanlage für insgesamt 32 Urnen angelegt, ebenfalls mit einer Stele in der Mitte für die Namen der Verstorbenen. Die Kosten hier liegen bei 1040 Euro (Nutzung und Beisetzung) sowie zusätzlich 2125 Euro für die Grabpflege.

Im hinteren Teil des rund 200 Jahre alten Friedhofs links des Hauptweges werden – auf Nachfrage – noch Wahlgemeinschaftsgrabstätten für Erdbestattungen angelegt. Hier können Einzel- oder auch Doppelgrabstätten entstehen – mit Sarg- oder nachträglich auch einer Urnenbestattung. Hier liegen die Kosten bei 1450 sowie 1650 Euro für Nutzung und Bestattung und 3412 Euro für die Grabpflege.

Würdiger und schöner Ort

Gleichzeitig wurde der Friedhof aufgehübscht – die Bänke gestrichen, das Eingangstor erneuert, das Ehrenmal mit Stauden aufgewertet, eine Buchenhecke sowie eine Blutbuche auf der Wiese gepflanzt. Den Friedhof zu gestalten „als einen würdigen und schönen Ort, der Verstorbenen zu gedenken“ war einer der Ausgangsgedanken im Presbyterium der Evangelischen Kirche.