Wesel. Die Pläne rund um die katholische Kirche werfen bei den Anwohnern Fragen auf. Bei einer CDU-Bürgersprechstunde ging es teilweise emotional zu.

Die geplante Bebauung an der katholischen Kirche und der Kita beunruhigt viele Flürener – und so waren die CDU-Ratsleute Jutta Radtke und Martin Lambert ziemlich überrascht über den Andrang, der bei ihrer Bürgersprechstunde zu diesem Thema auf dem Flürener Marktplatz herrschte. 40 bis 50 Menschen kamen, um ihre Sorgen und Bedenken zu dem Projekt loszuwerden. Antworten gab es am Mittwoch noch nicht, doch sämtliche Fragen werden weitergeleitet, versprechen die Ratsleute.

Die Christdemokraten wollen mit ihrer Aktivität keineswegs das Projekt verhindern, betonen sie. „Wir wollen Sorgen aufnehmen und weiterleiten und dafür sorgen, dass Fragen beantwortet werden“, erklärt Martin Lambert. Und Bedenken gibt es viele, hat er festgestellt. Wie berichtet, möchte die katholische Kirchengemeinde Teile des Grundstückes – nicht aber die Kirche selbst – an Investor Armin Stockhausen verkaufen. Das Pfarrheim und das Pfarrhaus sollen abgerissen und durch barrierefreie Wohnungen ersetzt werden. Der Kindergarten soll auf einer Freifläche neu gebaut werden, auf dem heutigen Kita-Areal ist ebenfalls ein Mehrfamilienhaus geplant.

Bebauungsplan in Flüren: Anwohner fühlen sich schlecht informiert

In der Runde ging es teilweise emotional zu. Schließlich verbinden die Anwohner mit den Gebäuden viele Erinnerungen. Aber es gibt auch viele sachliche Bedenken und Fragen. Die Höhe der Bebauung zum Beispiel, die maximal drei Geschosse plus Staffelgeschoss erreicht, ist vielen ein Dorn im Auge. Zum Beispiel Lothar Hoffmann, der direkt gegenüber der Kirche auf dem Flürener Weg wohnt. Diese Höhe sei laut Bebauungsplan gar nicht vorgesehen und passe nicht in die Optik der Umgebung, meint er. Außerdem ärgert er sich, dass über die Planungen nur die unmittelbaren Nachbarn informiert wurden – er hätte sich ebenfalls Informationen gewünscht.

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Auch die Verkehrssituation auf der Bislicher Straße beschäftigt Hoffmann und weitere Anwohner: Schon jetzt herrsche dort viel Verkehr. Was ist, wenn nun noch weitere Wohnungen dazukommen? „Das Parkplatzproblem wird dann auch nicht kleiner“, vermutet Hoffmann. Reicht die geplante Tiefgarage für alle Mieter aus?

Bürger fordern Informationsveranstaltung zur Bebauung an der Kirche

Die Flürener beteiligen sich an diesem Abend rege mit Beiträgen und halten dabei den nötigen Abstand. Da geht es um die Frage, was mit den großen Bäumen passieren wird, wie sich eine Flächenversiegelung auf die Kanalisation auswirken wird, um eine mögliche Ausweitung der Tempo 30-Zone auf der Bislicher Straße. Einige fragen sich, warum der Kindergarten, der vor nicht allzu langer Zeit renoviert worden sei, abgerissen werden müsse. Und ob es bei einem Neubau eine Hol- und Bringzone geben wird. Ein ganz zentraler Punkt für viele ist die Höhe der Bebauung, berichtet Martin Lambert. Die Flürener fürchten, dass das nicht ins Ortsbild an dieser Stelle passt. „Es gibt eine breite Sorge bei den Leuten“, hat Martin Lambert festgestellt.

Er und Jutta Radtke wollen den Anwohnern nun helfen, Antworten auf ihre Fragen zu erhalten. Alles wird protokolliert und ausgewertet. Bei Bürgermeisterin Ulrike Westkamp wollen die Christdemokraten um eine öffentliche Informationsveranstaltung bitten, damit Investor, Kirche und Stadt ihre Pläne den Bürgern erläutern.