Wesel. Zur Diskussion um die Zukunft der Kaufhof-Filiale kommt jetzt auch noch die Ungewissheit über eine Fortsetzung des Mietvertrages.

Zur Diskussion um die Zukunft der Kaufhof-Filiale kommt jetzt auch noch die Ungewissheit über eine Fortsetzung des Mietvertrages. Denn Werner Testrut, Eigentümer der Immobilie, will das neue Mietangebot des Konzerns in dieser Höhe nicht akzeptieren.

Vor dem Hintergrund der Diskussion um den Verbleib des Kaufhofs und die Zukunft der Mitarbeiter hat Bürgermeisterin Ulrike Westkamp gestern ein Gespräch mit Wirtschaftsförderer Johannes Opgen-Rhein und mit dem Geschäftsführer des Kaufhofs in Wesel, Matthijs Driessen, geführt. Der bestätigte erneut den aktuellen Sachstand: Wesels Kaufhof steht nicht auf der Liste des Konzerns für eine mögliche Schließung.

Appell der Bürgermeisterin

Die Bürgermeisterin appelliert an den Konzern und auch an Eigentümer Werner Testrut, sich zu einigen. „Es geht um die Belegschaft und um die Zukunft des Standorts in Wesel. Die Stadt selbst hat in den letzten Jahren Millionen in die Innenstadt investiert, um ein attraktives Umfeld für Handel und Bevölkerung zu schaffen.“ Die Verhandlungen seien privatrechtlicher Natur, doch die Bürgermeisterin und die Fraktionen im Stadtrat setzen im Sinne des Allgemeinwohls darauf, dass zeitnah eine gute Einigung für Wesel erzielt wird.

An Vermieter Werner Testrut indes soll es nicht liegen, auch wenn der das vom Kaufhaus-Konzern gemachte Mietangebot in dieser Form nicht akzeptieren könne. „Das ist so nicht annehmbar“, erklärte Testrut auf Nachfrage der NRZ. „Allerdings habe ich auch ein Angebot vorgelegt – und man könnte sich auf einen Kompromiss einigen.“

Mietvertrag gilt noch einige Jahre

Doch seitdem habe er nichts mehr von der Zentrale in Köln gehört, auch eine Anfrage seiner Tochter kürzlich habe keine Auskunft gebracht. Gut möglich, dass die Konzernleitung noch mit den Schließungen benachbarter Filialen beschäftigt ist – wobei Wesel davon ja wie berichtet nicht betroffen sein soll.

„Insgesamt sehe ich die Sache noch nicht so schlimm“, verrät Werner Testrut, in dessen Besitz die Immobilie bereits seit 31 Jahren ist. Denn der Mietvertrag läuft noch einige Jahre. „Dennoch müssen sie irgendwann auf uns zukommen, zurzeit hängen wir noch etwas in der Luft.“

Werner Testrut, Investor aus Flüren, hat übrigens gerade erst den Zuschlag für die Wohnbebauung des Willy-Brandt-Platzes in Alpen bekommen – einem in der Alpener Politik lange und heiß diskutierten Projekt.