Hamminkeln. Im Haupt- und Finanzausschuss von Hamminkeln gab die Kommunalpolitik grünes Licht für die Neuausrichtung von Schloss Ringenberg.

Einstimmig stimmten am Mittwoch Abend die Mitglieder des Haupt- und Finanzausschusses der neuen Struktur zu, die auf Schloss Ringenberg zum Tragen kommen soll und unterstützen das Konzept, dass die Stadt mit allen Beteiligten seit Oktober 2019 entwickelt hat. Alles immer unter der Voraussetzung, dass Hamminkeln auch in der zweiten Phase des Landesförderprogramms „Dritte Orte“ zum Zuge kommt, das bis 2023 läuft.

Hier seien die Signale, die von der Landesregierung für das neue Konzept in Ringenberg allerdings positiv, berichtete Rita Nehling-Krüger den Kommunalpolitikern. Hamminkeln habe da eine starke Position. Sollte die Förderung kommen, würde das Land mit 80 Prozent fördern, sprich 450.000 Euro. Hamminkeln müsste für den 20-prozentigen Eigenanteil 112.500 Euro zahlen.

Auch die Bürger sollen Mitglied im Trägerverein werden

Ein noch zu gründender Trägerverein soll künftig die Geschicke im Kulturschloss leiten. Mitglieder sind die Stadt, die Derik-Baegert-Gesellschaft, die Musikschule in Trägerschaft des Musikvereins und in beratender Funktion der Kulturraum Niederrhein. Aber auch Einzelpersonen, Vereine, Unternehmen und Institutionen sollen Mitglieder des Trägervereins werden, damit das Schloss näher an die Stadtgesellschaft heranrückt. Bürgermeister Bernd Romanski warb ausdrücklich für den Eintritt möglichst vieler Hamminkelner.

Im Nordflügel des Schlosses soll im Obergeschoss die Musikschule nach einem Umbau ihre neue Heimat finden. Unentgeltlich, bis auf die Nebenkosten, die die Musikschule selbst tragen muss. Finanziert werden soll der Umbau durch den Verkauf des jetzigen Musikschulgebäudes an der Zingelstraße.

Gastronomie erhält Exklusivrechte

Die Derik-Baegert-Gesellschaft soll auch künftig Live-Veranstaltungen wie Konzerte, Lesungen und Ausstellungen organisieren und durchführen und sich mit interessierten Bürgern austauschen. Die Stadt mietet vom neuen Trägerverein das Standesamt. Hier kommt dann auch die Gastronomie im Kellergewölbe ins Spiel,die mal wieder leer steht. Denn viele, die auf dem Schloss heiraten, wollen dort auch einen Sektempfang oder ähnliches geben. Hier soll die Gastronomie künftig ein Exklusivrecht zur Bewirtung und auch in der Hochzeitssaison von Mai bis September freitags und samstags Zugriff auf den Rittersaal bekommen.

Der Trägerverein vermietet die Räume auf der Grundlage der Empfehlungen der Programmkonferenz und der Genehmigung durch den Vorstand. Dabei soll die Miete bei Kunst- und Kulturveranstaltungen möglichst niedrig kalkuliert werden. Der neu zu gründende Verein soll auch zwei Ateliers zu marktüblichen Preisen vermieten. Nun will Hamminkeln auch Förderanträge stellen, um die Umbauarbeiten zu finanzieren, die dringend nötig sind.